Wiesenthau verteidigt Baugebiet "Binzig" gegen Kritiker

19.1.2018, 08:00 Uhr
Nach dem Ortsschild Schlaifhausen soll eine Querungshilfe entstehen, die geplante Strecke ist bereits abgesteckt. Geradeaus soll der Geh- und Radweg ausschließlich von Fußgängern benutzt werden.

© Franz Galster Nach dem Ortsschild Schlaifhausen soll eine Querungshilfe entstehen, die geplante Strecke ist bereits abgesteckt. Geradeaus soll der Geh- und Radweg ausschließlich von Fußgängern benutzt werden.

Zunächst diskutierten die Räte aber den Verlauf des Geh- und Radweges Dietzhof – Schlaifhausen entlang der Kreisstraße FO14 ausführlich. Die ersten Bauaktivitäten sind erfolgt, der Winter erzwang eine Pause. Der Weg, den der Kreis baut, verläuft entlang der Straße von Dietzhof in Richtung Schlaifhausen auf der rechten Seite. Da die Eigentümer der Privatgrundstücke am Ortsrand von Schlaifhausen nicht bereit seien, die erforderlichen Flächen auf der rechten Seite abzutreten, ist dort nach dem Ortsschild eine Querungshilfe geplant. Auf diese wird der Fahrradweg auf der linken Seite fortgeführt. Die Querung bezahlt der Landkreis. Für die Beleuchtung mit fünf Lampen kommt die Gemeinde auf. Rund 20.000 Euro werden hierfür fällig.

Auf der rechten Seite der Kreisstraße verbleibt ein schmaler Streifen bis zur Dorfgasse, der nur noch als Fußweg ausgebaut werden kann. Ein Radweg lässt sich an dieser Stelle nicht verwirklichen, weil dafür eine Breite von 1,5 Meter einzuhalten sei.

Der Landkreis regte an, dass die Gemeinde den Gehweg auf eigene Kosten ausbaut. 25.000 Euro sind dafür schätzungsweise erforderlich. Nachdem der Geh- und Radweg auf der linken Seite auch nach kurzer Strecke von einem Gebäude blockiert wird, hat sich bei vielen Gemeinderäten die Sinnhaftigkeit der Querung nicht erschlossen. Mit der Anregung des Landkreises für den Fußweg konnte sich die Mehrheit des Rates aber unter dem Stichwort „Gewinn für den Ort“ anfreunden.
Gleichzeitig befürchtet die Gemeinde, dass Radfahrer aus Dietzhof kommend einfach den schmaleren Fußweg verbotenerweise befahren werden. Mit einer Gegenstimme akzeptierte der Rat die vorgeschlagene Variante des Landkreises.

Kurz vor der Sitzung kam noch ein Tagesordnungspunkt aus Pinzberg hinzu. Der Gemeinderat hatte keine Einwände gegen den Bebauungsplan „Kapellenstraße Ost“ in Pinzberg im Rahmen der öffentlichen Beteiligung.
Eine kurze Diskussion entstand auch wegen einer anstehenden Reparatur des alten Gemeindetraktors. Für die Erneuerung der Bremsen und weitere Nebenarbeiten sind rund 8700 Euro fällig. Gemeinderat Ernst Messingschlager (DG Schlaifhausen) schlug vor, über die Anschaffung eines Multifunktionsschleppers als ganzheitliche Lösung nachzudenken. Hierfür würden Kosten von 120.000 Euro fällig. Karl Krolopper (Neue Liste) empfahl, den Rat des Bauhofpersonals einzuholen. Die Mitarbeiter müssten schließlich mit dem Fuhrpark arbeiten. Zunächst beschlossen die Räte einstimmig, den Traktor zu reparieren.

Prozessionsspinner in Kita

Der Besuch eines Sicherheitsbeauftragten hat einmal mehr die Notwendigkeit gezeigt, die in die Jahre gekommenen Spielgeräte am Kindergarten Wiesenthau zu überholen, oder durch neue zu ersetzen. Beschlossen wurde die Reparatur der Skategeräte für 3600 Euro und die Einfassung der Nestschaukel für 3500 Euro.

Christian Weisel (JB) warf das Problem der Eichenprozessionsspinner am Kindergarten auf. Bürgermeister Bernd Drummer (BG Wiesenthau) schlug vor, die alten Eichenbäume zu entfernen und durch junge zu ersetzen. So könnte man auch ein aufwändiges teures Spritzen jedes Jahr umgehen.
Kurz sprach der Bürgermeister das geplante Baugebiet „Binzig“ und die schriftlich vorliegenden Vorbehalte eines anliegenden Bürgers an. Zudem ging er auf die Äußerungen von Heinrich Kattenbeck ein, der im Namen der Bürgerinitiative Wiesenttal ohne Ostspange (Biwo) und des BN Einspruch angekündigt hatte. Grundsätzlich, wollte Drummer richtigstellen, sei der Gemeinderat nicht parteipolitisch aufgestellt. Von Beschlüssen der CSU, wie es Kattenbeck in seiner Kritik erwähnte, könne nicht gesprochen werden. Drummer ist zugleich CSU-Ortsvorsitzender in Wiesenthau.

Der BN könne sich, wie üblich, im Rahmen der öffentlichen Auslegung zum geplanten Baugebiet „Binzig“ äußern. Alternative Baugebiete stünden nicht zur Verfügung, erklärte Bürgermeister Drummer in der Gemeinderatssitzung.

„Die Biwo soll sich um die Umgehungsstraße kümmern“, sagte Drummer in Richtung Kattenbeck. Deutlich wurde auch Gemeinderat Krolopper, zugleich BN-Ortsvorsitzender. „Hier sind keine Hecken, wie Kattenbeck behauptet, die umgemacht werden. Kattenbeck habe kein Mandat, für den BN zu sprechen. „Und wenn die Biwo meint, sich um so etwas kümmern zu müssen, dann ist es nicht mehr mein Verein“, sagte Krolopper, der den Aufstellungsbeschluss „Binzig“ im Dezember mitgetragen hat.

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