Willersdorfer Kindergarten wird entkernt

20.7.2016, 11:00 Uhr
Im Gebäude des alten Kindergartens Willersdorf sollen fünf Wohnungen entstehen.

© Foto: Martin Regner Im Gebäude des alten Kindergartens Willersdorf sollen fünf Wohnungen entstehen.

Beim ersten Anruf auf dem Firmenhandy zeigt er sich überrascht: „Wo haben Sie denn diese Telefonnummer her? Die steht doch nirgends.“ Mit der Beantwortung von ein paar Fragen zum Willersdorfer Kindergarten ist Carsten Jancke dennoch einverstanden und legt dann seine Sicht der Dinge dar: Er habe eigentlich einmal Architektur studieren wollen, sich dann doch dafür entschieden, letztlich Apotheker zu werden. „Aber ich baue trotzdem weiterhin gerne.“ Für seine Immobiliengeschäfte hat er die Firm CSI Projektbau gegründet.

Angesprochen auf den Kaufpreis des alten Willersdorfer Kindergartens, reagiert Inhaber Jancke zurückhaltender. Den bemerkenswerten Sprung von 50 000 Euro, den der inzwischen aufgelöste Willersdorfer Kindergartenverein beim ersten erlösen konnte, auf 300 000 Euro, die bei einem wenig später erfolgten Weiterverkauf geflossen sein sollen, „will ich weder bestätigen noch dementieren“, sagt Jancke.

Er räumt aber ein, die Immobilie von der Sectora GmbH erworben zu haben: „Die hat einen Haufen Geld von mir bekommen.“ Dass das Bamberger Immobilienunternehmen „so preiswert eingekauft hat, habe ich nicht gewusst“.

Die Kaufpreisdifferenz, die Carsten Jancke im weiteren Verlauf des Gesprächs als „kleinen Mehrgewinn“ für den Zwischenverkäufer bezeichnete, sei aber „ein ganz normaler Vorgang“ und damit erklärbar, dass in der Zwischenzeit ein Konzept zur Weiterentwicklung der Immobilie ausgearbeitet worden sei. 

Bau hat begonnen

Er selbst plant, die kürzlich durch den Gemeinderat genehmigten Pläne zum Umbau des alten Anwesens in fünf kleinere Wohnungen umzusetzen.

Er habe das Vorhaben finanziert, erklärt Jancke weiter – und Michael Sperber, der den Bauantrag eingereicht und im Gemeinderat vorgestellt hat, sei sein Geschäftspartner zur Abwicklung vor Ort: „Ich bin hauptberuflich Apotheker und kann nicht jedes Mal 300 Kilometer nach Hallerndorf fahren.“

Michael Sperber selbst informierte auf Anfrage die Nordbayerischen Nachrichten darüber, dass die Umbauarbeiten im alten Kindergartengebäude bereits begonnen haben: „Das Objekt wird gerade entkernt.“

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