Winterdienst in Landkreis Forchheim auf Hochtouren

29.12.2014, 18:18 Uhr
Winterdienst in Landkreis Forchheim auf Hochtouren

© Anestis Aslanidis

Bislang beschränkte sich der Winterdienst auf Streufahrten, wenn der vorweihnachtliche Nieselregen zu gefrieren drohte. Am Samstag war es dann aber endlich so weit, der Schnee rieselte und die Mitarbeiter der Bauhöfe und der Straßenmeisterei im Landkreis Forchheim rückten mit dem Pflug aus.

Meist werden sie dabei von privaten Firmen unterstützt. Besonders in den Flächengemeinden wie Ebermannstadt, Gräfenberg oder Gößweinstein, wo man sonst nicht hinterher käme. „Wir haben alles schön im Griff“, sagt Richard Forster, Bauhofleiter in Gößweinstein. Nachdem am Samstag einiges herunterkam, waren er und seine Mitarbeiter — ein im Ort untergebrachter Flüchtling half — bis 21 Uhr im Räumeinsatz. Am Sonntag früh wurde gestreut, am Montag wieder geräumt.

Nach einem festen Plan werden zunächst die Straßen befahrbar gemacht, auf denen die Busse und viele Autos unterwegs sind. Forsters Tag beginnt schon früh: Um drei Uhr ist er auf den Beinen und prüft die Lage. Eine Fahrt durch die Kälte bleibt ihm nicht erspart: Einige Ortsteile muss Forster anfahren, um dort nach dem Rechten zu sehen. „Wichsenstein und Kleingesee liegen höher. Es kann sein, dass in Gößweinstein alles grün ist, dort aber der Schnee liegen bleibt.“

Schlechte Aussichten

Auch die anderen Winterdienste beginnen den Tag mit einer Wetterschau. Um halb vier hat Michael Förtschlangers Arbeitstag begonnen. 15 Zentimeter liegt der Schnee in Gräfenberg hoch. „Eigentlich nicht die Welt“, sagt der Leiter des Bauhofes. Doch Förtschlanger hatte Pech: Seine Kollegen haben über Weihnachten Urlaub, deshalb müsste er eigentlich alleine ran. Freundlicherweise hat ein Kollege ausgeholfen.

Die Arbeitstage am Wochenende wurden lang; dennoch sitzt Förtschlanger am Montag seit 6.30 Uhr morgens schon wieder auf dem Pflug — und rüstet sich für den nächsten Einsatz auf den 60 Kilometern langen Gemeindestraßen. Anhand der Wetterbilder aus dem Internet und vom Deutschen Wetterdienst erwartet Förtschlanger am nächsten Wochenende Glatteis. „Das wird brisant. Ab Mittwoch werden wir kräftig streuen.“

Auch die Mitarbeiter von Peter Steinost und Dieter Els beginnen früh. Steinost ist Leiter der Straßenmeisterei und für 300 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis verantwortlich. Els’ Tiefbauamt zeichnet für die 250 Kilometer Kreis- und 40 Kilometer Gemeindestraßen verantwortlich. „Die Hauptsache ist, dass die eigenen Fahrzeuge halten“, sagt Steinost. Und dass man vor dem Berufsverkehr fertig wird. Fährt der erst die Schneedecke fest, habe man doppelte Arbeit. „Eigentlich hat alles gut geklappt, bis auf die vielen Unfälle am Wochenende“ (wir berichteten).

„Es ist alle Jahre wieder dasselbe“, sagt Els. Seine 28 Mitarbeiter kümmern sich um die Straßen. Doch darauf fahren müssen die Autofahrer. Els rät deshalb, das eigene Fahrverhalten anzupassen und insbesondere Abstand zu lassen. Scheiben und Leuchten frei, Winterreifen aufgezogen, Schneeketten bei Lkw und Bussen an Bord: eigentlich Selbstverständlichkeiten, genauso, wie Gassen für Rettungsfahrzeuge und Winterdienst zu bilden. Die muss man schließlich auch arbeiten lassen.

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