Wintersporttrends ruhig angehen

1.2.2016, 17:17 Uhr
Wintersporttrends ruhig angehen

© Roland Huber

„Den ganz großen neuen Wurf gibt es nicht, aber doch ein paar interessante Neuerungen. So hat die Industrie die Senioren entdeckt und einen besonderen Ski entwickelt, der besonders leicht ist und auch besonders gut drehen soll. Für Abfahrt-Fans gibt es ein neues Stiefel-System aus zwei Schalen — die Schuhe lassen sich dann später auch bequem beim Après-Ski tragen.

Seit Jahren wird ja versucht, die Stiefel so bequem wie möglich zu machen. Eine Softboot-Lösung wie bei Inline-Skates hat sich aber nicht durchgesetzt. Ich hatte die selbst mal bei zwei Abfahrten an. Aber ein Schuh muss halten, vor allem bei schneller Fahrt.

Deshalb sollte man einen Stiefel auch in der richtigen Größe kaufen, man hat ihn ja ein paar Jahre. Heute setzen immer mehr auf eine möglichst genaue Vermessung des Fußes, neuerdings wird auch mit Wasser- oder Luftdruck vorgeformt.

Ohne Stress probieren

Die Füße sind ja alle verschieden, manche haben wirklich Probleme, einen passenden Stiefel zu finden. Denn der sollte knapp sitzen. Aber ich setze da mehr auf Erfahrung als auf die Technik. Der Kunde sollte sich Zeit nehmen, manchmal gebe ich den Schuh deshalb mit nach Hause. Die Kunden sollen ihn beim Fußballschauen oder so tragen, dann ist der Probierstress weg.

In der Fränkischen Schweiz steht und fällt der Wintersport natürlich mit dem Schnee. In Muggendorf oder Draisendorf sind sie sehr engagiert, um Neunkirchen oder oben in Morschreuth werden Loipen gespurt. Aber wenn kein Schnee da ist, kann man sich anstrengen wie man will. Ich denke, der Wintersport wird sich eher zurückbilden. Sommersportarten wie Mountainbike- oder Kanufahren eignen sich hier mehr.

Und in den Alpen? Da fahren freilich immer noch viele hin. Aber wenn mal die Jugend wegbricht, muss man sehen, was übrig bleibt. So sind neue Trends, besonders teure wie Schneeroller, das sind Segways mit Winterreifen, mit Vorsicht zu genießen.“

Keine Kommentare