Wir ziehen Bilanz: So war das Walberlafest 2017

7.5.2017, 20:00 Uhr
Das Walberlafest zog auch am Sonntag viele Besucher an.

© Marquard Och Das Walberlafest zog auch am Sonntag viele Besucher an.

Bei der Festeröffnung am Freitag war das Ausmaß der Schäden "erlebbar". Die Besucher suchten sich einen Weg am Schlamm vorbei, ein trockenes Plätzchen fanden die "Ehrabocher Musikanten" für ihr Standkonzert, teilweise im Morast standen die Kräfte des Heimatvereins und "Kerwasburschen" bei der Aufstellung des Maibaums, der Trachtennachwuchs des Heimatvereins.

"Die Schdeudla" umrundeten mit ihren Reigentänzen von der "Frau Nachbara" und dem "Bauernmadla" erstmals den Maibaum – Stürze blieben trotz intakter Grasnarbe bei den "Drehwürmen" nicht aus. "Die Natur hat diesmal das Walberlafest im Griff", bekannte Bürgermeisterin Anja Gebhardt bei ihrer Begrüßung angesichts des "tiefen Geläufes".

Den Schaustellern und Standbetreibern dankte sie für die besonderen Mühen. Ein herzliches Willkommen rief Gebhardt den Eröffnungsgästen zu, darunter der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn, Landtagsvertreter Michael Hofmann, Landrat Hermann Ulm und Behördenvertreter. Als "Überraschungsgast" gesellte sich Erzbischof Ludwig Schick dazu, den vorher der Wiesenthauer Kirchenpfleger Otto Roppelt über die Schäden an der Kapelle in Kenntnis gesetzt hatte.

Mit Wohlgefallen sah es der Bamberger Oberhirte, dass der Bürgermeisterin der Bieranstich nach nur drei Schlegelhieben glückte. Das Zelt der "Ehrenbürgschützen" war schließlich Treffpunkt der Ehrengäste für einen Umtrunk. Ein Zeichen für die kürzlich gegründete "integrierte ländliche Entwicklung" (ILE) "Fränkische Schweiz" setzte die Gemeindechefin mit der Einladung an die zwölf Bürgermeister von Pinzberg bis Waischenfeld; einige waren verhindert, aber immerhin sechs Gemeindeoberhäupter fanden sich ein.

Der Frische folgte die 20 Grad Sonntagssonne

Aufstieg der Dritte. Mit hoher Pedal-Drehzahl quält sich ein Biker den Berg hoch – vorbei schaffte er es nicht - "da lauf ich doch lieber". Als nach dem frischen Frühschoppen gegen 14 Uhr die Sonne aus den Wolken spitzte, wusste der Eisverkäufer aus Breitengüßbach: "Meine Zeit kommt noch". Am Ausschank der Feuerwehr Kirchehrenbach jammerten sie noch, "das G'schäft könnt immer besser geh'n", dabei war das Bier am Samstag bis auf ein 20-Liter-Fass Alle.

"Wetter gut, alles gut", hieß es an der Steak- und Bratwurstbraterei aus Gunzenhausen, die ihren Platz seit 35 Jahren behauptet. Gar seit 40 Jahren ist Günter Niedermann mit seinem Fischstand auf dem Walberla. Gestern musste er – wie die zwei Kollegen – schon am frühen Abend die Klappe runter machen, Heringe, Makrelen ausverkauft, "also will ich heute mit dem kleineren Geschäft zufrieden sein", sagte der Nürnberger. Am Samstag hatte es auch am Ausschank des TSV Kirchehrenbach "gebrummt" - "und heute läuft das Kulmbacher Bier von Stunde zu Stunde besser", bemerkte der Vizevorsitzende mit Blick auf das Thermometer: 20 Grad.

Erst zum zweiten Mal gibt es die "Kartoffelspiralen" auf dem Berg; "heute fehlen etwas die Leut' gestern ging das Geschäft sehr gut", betonte der Mann aus Kleinneuses bei Erlangen. Die Spickerbude ist zum 15. Mal neben der Kapelle vertreten – wie in der Nachbarschaft auch seit Zeiten, der "Fränkische Glücksritter" aus Höchstadt – über den Andrang der "Teenies" hatten die Schaustelle nix zu klagen. Unter dem Strich darf also über das Walberlafest auf der "Ehrenbürg" wiederholt werden: Wetter gut, alles gut.

Am Rande des Festes kam es zudem zu einigen kleineren (vor allem alkoholbedingten) Polizei-Einsätzen.

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