Wochen der Wahrheit

2.3.2012, 00:00 Uhr
Wochen der Wahrheit

© Edgar Pfrogner

Mehr Motivation geht eigentlich nicht. Zwei Spiele, zwei starke Gegner – und am Ende soll nach Wunsch von Trainer Elmar Ehrich und seinen Schützlingen feststehen, dass der VfB nach einer halb verkorksten Hinrunde doch noch das Saisonziel erreicht: Den Aufstieg in die Handball-Landesliga.

„Unsere Serie ist gerade deshalb so erfreulich, weil sie die richtige Antwort auf die Krise war“, findet der Trainer. Er meint damit die Wochen, in denen ganz wenig zusammenlief, im Training die Bälle unmotiviert kreuz und quer geworfen wurden, im Spiel Jeder Jeden nach Fehlern anschnauzte und Ehrich selbst eines Tages, Anfang Dezember 2011 nach der 17:24-Niederlage in Beratzhausen, die Trainerfrage stellte. „Natürlich auch als letzte Möglichkeit, die Jungs endlich wieder wachzurütteln“, wie er damals sagte.

Die Mannschaft, sie entschied sich daraufhin fürs Kämpfen, für ihren Trainer und dafür, „wenigstens das Beste noch rauszuholen in der Rückrunde“ (Ehrich). Es waren nicht nur Lippenbekenntnisse; die Spieler erarbeiteten sich diese Riesenchance, in den kommenden zwei Heimspielen das zwischenzeitlich Unmögliche doch noch möglich zu machen.

Es ist ein kurioser Zufall, dass nun, auf den Tag genau drei Monate nach dem Beratzhausen-Desaster, der VfB wieder die Chance auf den Aufstieg in eigener Hand hat, weil er die letzten sieben Spiele in Folge gewann.

„Die Lösung dazu ist einfach“, sagt dazu Ehrich in einem Ton, der deutlich macht, dass er das schon immer gepredigt hat: „Wir haben uns gefestigt, sind konzentrierter. Jetzt funktionieren endlich die Sachen, die wir vor der Saison eintrainiert haben. Die Stimmung in der Kabine und auf dem Feld ist viel besser. Wir sind endlich wieder ein Team geworden.“ Man sei jetzt endlich da, wo man vor der Saison glaubte zu sein – es aber gar nicht war. „Wir sind lockerer, nicht mehr verkrampft. Wir meckern nicht mehr, sondern feuern uns gegenseitig an. Es ist niemand mehr sauer, sondern man läuft nach einem Fehler für den anderen mit zurück.“

Dieser ungeheure Kampf- und Teamgeist mit einer immer besser gefüllten Halle im Rücken soll nun erst Neunburg zermürben, dann dem Spitzenreiter OG Erlangen die erste Saisonniederlage bescheren. „Derjenige, der die OG schlägt, wird Zweiter und steigt auf“, weiß der VfB-Trainer. Auch der TV 61 Bruck, der mit Forchheim punktgleiche Zweite, muss noch gegen den Primus ran. Gegen Bruck hatte der VfB sein letztes Heimspiel. Er gewann mit 21:19.

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