Zu einer Bildungsregion gehört eine Universität

13.10.2018, 11:00 Uhr
Zu einer Bildungsregion gehört eine Universität

© Foto: Roland Huber

Die Idee zur eigenen Kinder-Uni ist laut Schulrätin Cordula Haderlein im Bildungsbeirat der Stadt geboren, dem sie vorsitzt. Besonders Peter Meinel, Ex-HGF-Direktor und Ex-Direktor des "Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung" (ISB) hat sich dafür ausgesprochen, ein eigenes Angebot auf die Beine zu stellen. Bisher hatte Forchheim mit der Universität Bamberg kooperiert. Doch das Jahresthema "Weltkulturerbe" empfanden die Forchheimer als nicht so spannend für die Bildungsregion Forchheim.

"Es ist wichtig", sagte Landrat Hermann Ulm (CSU) bei einem Pressegespräch, "bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an der Wissenschaft zu wecken". Die neue Kinder-Uni sieht er als Mosaikstein in der Bildungsregion. Kooperationspartner sind neben dem Bildungsbeirat das Staatliche Schulamt, die Akademie für Ganztagsschulpädagogik und der Bildungsverein FOrsprung.

Die Federführung liegt beim Bildungsbüro des Landkreises. Ramona Gebhard und Julia Schilling leisten hier die organisatorische Arbeit. Schilling: "Die Flyer gehen jetzt an alle Schulen im Landkreis hinaus." Rund 5000 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren leben im Landkreis: "Wir weisen aber auch keinen Achtjährigen ab und keinen 13-Jährigen", so Ramona Gebhard. Die Vortragstermine richten sich nicht nach einem Semesterrhythmus und es gibt natürlich auch keine Prüfungen. Alle Teilnehmenden erhalten aber ein Namensschildchen und eine Teilnahmebescheinigung. Eltern müssen draußen bleiben: "Es geht uns darum", erklärt Schulrätin Haderlein, "die Kinder als vollwertige Personen wahrzunehmen". Angesprochen fühlen sollen sich Kinder aller Schularten.

"Bilder des Weltalls"

Am Samstag, 1. Dezember, wird der Physiker Frank Fleischmann von 11 bis 12 Uhr in der Aula des Herder-Gymnasiums den Auftakt machen. Sein Thema: "Bilder des Weltalls — Wie kommen die Lichtteilchen in den Computer?" Fleischmann hat Kameras gebaut, die mit Satelliten in den Weltraum geflogen sind. Auf dem Feuerstein baute er eine eigene Sternwarte auf. Dort findet am Samstag, 6. April, 2019 sein zweiter Vortrag im Rahmen der Kinder-Uni statt: "Sonnenbeobachtung: Wir besuchen die Sternwarte." Wegen der begrenzten Besucherzahl gibt es dann zwei Termine: 10 Uhr und 11.30 Uhr.

Den geisteswissenschaftlichen Teil übernimmt der Lehrer, Musiker, Autor und Philosoph Jens Wimmers. Am Samstag, 8. Dezember, 11 Uhr, fragt er in der Herder-Aula: "Können Tiere denken?" In manchen Bereichen scheinen Tiere schlauer zu sein als wir Menschen. Zum Beispiel erkennen sie Gefahren oft früher als wir. Lesen, schreiben und rechnen können sie aber nicht. Wimmers hinterfragt daher die Behauptung, ob Menschen intelligenter sind als Tiere.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Das Bildungsbüro arbeitet bereits an der Fortsetzung und möchte pro Jahr drei bis vier Vorträge im Rahmen der Kinder-Uni anbieten. Im November 2019 wird es zudem wieder wie 2017 einen "Jugendforschertag" geben. Er ist den Naturwissenschaften vorbehalten und hatte im letzten Jahr sehr großen Zulauf.

ZAnmeldung online unter www.bildungsregion-forchheim.de

Keine Kommentare