Zu viel gebaggert: Zwei Straßen in Forchheim gesperrt

22.11.2018, 10:57 Uhr
Zu viel gebaggert: Zwei Straßen in Forchheim gesperrt

© Foto: Patrick Schroll

Bei Roland Brütting kommen sie an, die ersten empörten Anrufe von Anwohnern am "Unteren Schulweg" in Reuth. Seit der Sperrung, die die Stadt am Dienstagnachmittag "mit sofortiger Wirkung" verkündete, müssen sie einen Umweg mit ihrem Auto in Kauf nehmen. Die Straße ist auf einem kurzen Teilstück zur Ruhstraße hin gesperrt. Von der Maßnahme haben sich auch Experten der Bauordnungsbehörde überzeugt, so Brütting.

Doch Brütting, Chef des Straßenverkehrsamt, kann den Anwohnern keine andere Auskunft geben, als dass die Sperrung solange aufrecht erhalten bleibt, bis die Straße wieder gefahrlos befahren werden kann. Dass sie das gerade nicht kann, liegt an einem Bauherrn, der bei seinem Bauvorhaben tief und zu nah an die Straße gebaggert hat, erklärt Brütting. Ergebnis: Die Betonsteine der Entwässerungsrinne biegen sich leicht in Richtung Baugrube und zwischen der Rinne und dem Straßenasphalt hat sich ein erster Spalt bemerkbar gemacht. Führen Autos weiter über diese Stelle, drohe die Straße abzurutschen, so Brütting. 

"Leidtragende sind die Anwohner"

Das gleiche Schicksal droht der Straße und Autofahrern nur wenige Kilometer entfernt in der Wilhelm-Burkard-Straße. Auch dort ist der Bauträger beim Aushub für die künftigen Reihenhäuser zu nahe an die Straße gekommen, auch dort ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. In beiden Fällen können Fußgänger und Radfahrer die Strecke passieren.

Die Schuld an den beiden Sperrungen liege bei den Bauträgern. Beide haben es laut Brütting versäumt, eine Anordnung für die Baumaßnahmen bei der Stadt einzuholen. In solch einer Anordnung ist für die bauausführende Firma genau geregelt, wie weit sie sich den Straßenkörpern nähern dürfen und welche Vorsichtsmaßnahmen sie einzuhalten haben.

"Leidtragende sind jetzt die Anwohner", sagt Brütting. Im Reuther Fall lässt sich für die Bewohner rund um die Grundschule Forchheim-Reuth der jetzt lange Umweg über die Georg-Kaffer-Straße nicht verkürzen, so Brütting. Die Straße, die zur B 470 führt, ist seit ein paar Jahren wegen ihrer geringen Breite eine Einbahnstraße. Nur von der B 470 aus lässt es sich in sie einbiegen. Das lasse sich auch kurzfristig nicht ändern, so Brütting. "Die Straße ist für den Begegnungsverkehr zu schmal."

Wie lange in beiden Fällen die Sperrung dauert, hängt von den Bauherren ab. Sie erhalten vom Bauordnungsamt eine Auflage, wie sie die Grube abzusichern haben. Die Kosten für die Sperrung tragen sie auch.

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