Zwischen Thurn und Hausen ist Autofahren ungemütlich

8.4.2018, 09:00 Uhr
"An sich ist die Straße ja sehr praktisch", meint Max Lindner, der im Heroldsbacher Ortsteil Thurn lebt. Doch der Zustand der Fahrbahn hat sich in den letzten Jahr stetig verschlechtert

© Ralf Rödel "An sich ist die Straße ja sehr praktisch", meint Max Lindner, der im Heroldsbacher Ortsteil Thurn lebt. Doch der Zustand der Fahrbahn hat sich in den letzten Jahr stetig verschlechtert

Ja, es ist schon ein ruckelndes (und im Winter rutschiges) Erlebnis, wenn man mit dem Auto von Thurn nach Hausen unterwegs ist. Allein der Anblick der rechten Straßenseite genügt, um zu wissen, dass es ungemütlich wird: Der Asphalt ist hier so zerklüftet, dass er dem Relief einer skandinavischen Fjord-Küste gleicht. Immer wieder mal wurden die gröbsten Schlaglöcher „geflickt“, um die andauernde Erosion durch Witterung und Verkehr zu kaschieren.

„Aber letztlich ist nicht viel mehr passiert“, sagt Max Lindner. Seit 30 Jahren wohnt er in Thurn, nur ein paar hundert Meter sind es von seiner Haustür bis zum Ortsausgang – und dem Beginn der Schlaglochpiste. Auf diesen rund 400 Metern wird die Thurner Untere Hauptstraße zur Hausener Thurner Straße, die ins Neubaugebiet Lohe V mündet.

Verfall statt Auflösung

„An sich ist die Straße ja sehr praktisch“, so Lindner, „und am Morgen ist hier ziemlich viel Verkehr.“ Er meint damit vor allem Pendler, die von Heroldsbach aus gen Forchheim oder Erlangen fahren. „Man versucht halt immer, wenn gerade kein Gegenverkehr ist, auf die Gegenfahrbahn auszuweichen“, sagt der 72-Jährige. Andernfalls ist Schrittgeschwindigkeit geboten, um sicher und einigermaßen polterfrei über die unförmigen Teerinseln zu kommen.

Die Schlaglochpiste liegt auf Hausener Gebiet. Eigentlich, erzählt Lindner, sei im Zuge des Neubaugebietes Lohe schon vor vielen Jahren geplant gewesen, die Straße aufzulösen, um die Verkehrssituation für die Neusiedler zu beruhigen.

Daraus wurde nichts, die Regierung von Oberfranken erteilte keine Genehmigung – die gesetzlichen Hürden zur Schließung einer Ortsverbindungsstraße sind hoch. „Und seitdem verfällt die Straße vor sich hin“, so Lindner – der lächelnd hinzufügt: „Vielleicht soll das ja als Abschreckung dienen, damit weniger Leute die Strecke nutzen.“ Doch abgeschreckt wird niemand, die Straße ist eben weiterhin eine nützliche Abkürzung für Autofahrer.

Wäre es da im Zuge des Neubaugebiets Lohe V nicht sinnvoll, die vielbefahrene Verbindungsstraße ebenfalls zu erneuern?

Straße auf dem Schirm

„Wir haben das Thema natürlich auf dem Schirm“, sagt Hausens Bürgermeister Gerd Zimmer (SPD). „Allein wegen Lohe V müssen wir den Zustand des Straße verbessern.“ Im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) werde zusammen mit Heroldsbach die künftige Verkehrsführung geplant, so Zimmer – und darunter falle dann auch diese marode Fahrbahn zwischen.

Der Rathaus-Chef geht davon aus, das Isek bis Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2019 auf den Weg gebracht zu haben.
Bleibt zu hoffen, dass dieser Weg bis dahin weniger Schlaglöcher bereithält als die Ortsverbindung Thurn—Hausen.

Sie ärgern sich auch über Schlaglöcher? Dann melden Sie sich bei der Redaktion der Nordbayerischen Nachrichten Forchheim unter Telefon (09191) 722020 oder per E-Mail unter redaktion-forchheim@pressenetz.de. Die Redaktion hakt bei den zuständigen Kommunen für Sie nach.

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