"Franken sucht den Supernarr"

19.10.2011, 07:09 Uhr

© Daniel Karmann/dpa

Manfred Felber tippt nervös mit der Schuhspitze auf den Holzboden. Er hat Lampenfieber. In wenigen Minuten muss er auf die Bühne – als singender Doppelgänger des Modeschöpfers Rudolph Moshammer. Der 71-Jährige ist einer von mehr als 200 Kandidaten, die sich beim Bayerischen Fernsehen (BR) für die neue Castingshow „Franken sucht den Supernarr“ beworben haben. Bis ins Halbfinale hat er es geschafft. Sollte „Mosi“ hier und auch im Finale die dreiköpfige Jury überzeugen, winkt ihm am 10. Februar ein Auftritt bei der TV-Übertragung der Fastnacht in Veitshöchheim – der Hochburg des närrischen Treibens in Bayern.

Die komplette Sendung wurde bereits in Fürth in der Comödie aufgezeichnet – zwei Halbfinals und das Finale. Aus Zeitgründen war das nicht später möglich, sagt der verantwortliche BR-Redakteur Thomas Kania. Vor etwa einem Jahr begannen bereits die Vorbereitungen für die neue Show. „Wenn die Sendung gut ankommt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie ein fester Bestandteil der ,Fastnacht in Franken‘ werden kann.“ Die „Fastnacht“ ist die erfolgreichste BR-Sendung.

Die Idee der Castingshow gefällt auch dem Präsidenten des Fränkischen Fastnachtsverbandes: „Die fränkische Fastnacht ist eine der ältesten Kulturen in Nordbayern. Da müssen wir natürlich auch mit der Zeit gehen. Sonst bekommen auch wir Nachwuchssorgen“, sagt Bernhard Schlereth. Noch plagen die Faschingsvereine diese Sorgen jedoch nicht: In den etwa 300 Fastnachtsvereinen sind mehr als 100000 Mitglieder organisiert, darunter 20000 Jugendliche.

Über den Ausgang von „Franken sucht den Supernarr“ verrät der BR nichts. Das Finale wird am 3. Februar ausgestrahlt, bis dahin bleibt der Gewinner geheim. 80 Bewerber sind zu den Castings eingeladen worden, etwa 20 haben es in die Halbfinals geschafft. Am Ende werden sechs Kandidaten um den Supernarr-Pokal kämpfen.

Den wollen auch die Tänzer des Männerballetts aus Burkardroth in den Händen halten. Die „Burkardröther Kindsköpf“ wirbeln als Piloten verkleidet springend, mit ausgebreiteten Armen und fliegenden Beinen über die Bühne. „Hingehen, Spaß haben und nicht Letzte werden – das haben wir uns vorgenommen“, so Tänzer Michael Frank. Sollten die Männer gewinnen, ist ihnen der Empfang auf dem heimatlichen Rathausbalkon sicher. Das habe der Oberbürgermeister schon angedeutet, erzählt Frank. Dem Urteil der Jury zufolge haben die Jungs mit ihrem Auftritt keine Bruchlandung hingelegt. Im Gegenteil: „supergeile Nummer“, „top“ und „humorvoll“, sind die Einschätzungen der Juroren – eine Runde weiter.

In der Jury sitzen Kabarettist Martin Rassau („Waltraud und Mariechen“), der Veitshöchheimer Sitzungspräsident Bernd Händel und BR-Moderatorin Katja Wunderlich. Sie wollen die Kandidaten nicht runterputzen wie es Dieter Bohlen bei „Deutschland sucht den Superstar“ oft tut. Fünfmal jedoch haben die Juroren vorzeitig den Aus-Knopf gedrückt.

Er bedeutet auch für Manfred „Mosi“ Felber das Aus des Traums vom Finale. Ehe er mit seinem Lied fertig ist, wählt ihn die Jury ab. „Mosi“ trägt’s mit Fassung: „So ist es halt manchmal im Leben – aber bis hierhin hat es wirklich Spaß gemacht.“

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