"Franken-Thüringen-Express" rollt unrund

9.12.2011, 19:27 Uhr
Hauptbahnhof Nürnberg

© dpa Hauptbahnhof Nürnberg

Im Regionalexpress-Verkehr zwischen Nürnberg und Sonneberg in Thüringen setze man vorerst weiterhin Doppelstock-Züge ein, teilte die Bahn mit. Auch auf der ursprünglich als durchgehend geplanten Fahrt im Zwei-Stunden-Takt von Nürnberg nach Jena müssen sich die Reisenden noch auf Schwierigkeiten einstellen. Denn in Lichtenfels müssten die Fahrgäste vorerst noch umsteigen, heißt es bei der Bahn.

Für den Regionalverkehr auf den Strecken von Nürnberg über Bamberg nach Würzburg beziehungsweise von Nürnberg nach Sonneberg oder Jena hatte DBRegio 22 Neufahrzeuge bestellt. Insgesamt rechnet die Bahn beim „Franken-Thüringen-Express“ mit einer Fahrzeit von unter drei Stunden zwischen Nürnberg und Jena. Von dort aus hätten Fahrgäste die Möglichkeit, per ICE schnell weiter nach Berlin zu gelangen.

Der Fahrplanwechsel bringt nach Bahn-Angaben für Franken auch zusätzliche Verbindungen zwischen Bamberg und Nürnberg in der Hauptverkehrszeit. Zudem fahren häufiger Züge zwischen Coburg und Sonneberg. Neu ist auch eine tägliche Verbindung von Nürnberg ins tschechische Chef (Eger).

Ein Jahr nach der Erweiterung des Nürnberger S-Bahn-Netzes verspricht die Bahn den Pendlern pünktlichere Züge auf der Linie S1, die zwischen Hersbruck (Kreis Nürnberger Land) und Bamberg verkehrt. Die Strecke zwischen Nürnberg und Fürth sei inzwischen viergleisig ausgebaut, betonte die Bahn. Doch auch hier fehlen noch bestellte neue Züge. „Wenn dann auch noch die neuen S-Bahn-Züge vom Hersteller übernommen werden können, dann fährt die Nürnberger S-Bahn so, wie wir und unsere Fahrgäste es sich vorgestellt haben“, sagte DB-Regio-Chef Norbert Klimt laut Mitteilung.

Zum Fahrplanwechsel ist nach 13 Jahren Bauzeit die Bahnstrecke zwischen München und Augsburg ausgebaut. Eine der am dichtesten befahrenen Strecken in Deutschland, auf der nach DB-Angaben täglich 350 Züge fahren, hat damit nun vier statt zwei Gleise. „Der Streckenausbau war und ist in der Kapazität begründet“, sagte ein Bahnsprecher – „eben weil hier so viel Bahnverkehr zusammenkommt“.

Rund 700 Millionen Euro hat der Ausbau gekostet. Dafür haben die Regionalzüge nun ihre eigenen Gleise, müssen Fernzügen nicht mehr den Vortritt lassen und sollen laut Bahn darum pünktlicher sein als bisher. Künftig werden einige ICE-Züge die Strecke in weniger als 30 Minuten zurücklegen. Die meisten ICEs brauchen aber auch – wie bisher – zehn Minuten länger.

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