Frankens Winzer starten Weinlese für den Federweißen

31.8.2015, 20:50 Uhr
Frankens Winzer starten Weinlese für den Federweißen

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der erste Federweiße aus Bayern kann wahrscheinlich schon an diesem Wochenende getrunken werden. In Unterfranken haben die Winzer mit der Lese der frühen Traubensorten wie Ortega, Siegerrebe und Solaris begonnen. "Beim Federweißen geht man nicht unbedingt nach dem Reifezustand der Trauben, sondern eher nach dem Termin", sagte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, am Montag in Sommerhausen. Der Oechsle-Grad, also das Mostgewicht der Trauben, sei dank des heißen Sommers aber "sehr ordentlich". Viele Weinbauern wollen pünktlich zum Start in den Herbst, Anfang September, ihren Kunden Federweißen bieten können.

Der Federweiße ist noch kein fertiger Wein, sondern vielmehr gepresster Traubensaft, der gerade zu vergären beginnt. Weil er noch nicht gefiltert wurde, hat er seine typische Trübung. "Der Federweiße ist im Grunde der erste Kontakt zum neuen Weinjahrgang", so Steinmann weiter.

Große Hoffnungen für Jahrgang 2015

Auf den blickt der Verbandschef mit großen Hoffnungen. "Im letzten Jahr mussten wir wegen der Feuchte in die Weinlese einsteigen. Heute können wir wegen der Reife beginnen - und das ist ein sehr gutes Zeichen." Wenn in den kommenden Wochen die Nächte kühl und die Tage warm bleiben und zu viel Regen oder gar Hagel den Winzern keinen Strich durch die Rechnung machen, "ist sogar ein toller Jahrgang wie in den trockenen Jahren 1976, 1993 und 2003 möglich". Steinmann erwartet gleichzeitig allerdings auch, dass die Winzer insgesamt weniger Trauben als üblich einfahren werden.

Etwa 4100 Winzer zwischen Aschaffenburg und Bamberg bewirtschaften gut 6200 Hektar Rebflächen. Franken steht damit für 99 Prozent des bayerischen Weinanbaus. Der Rest verteilt sich auf Gebiete bei Lindau am Bodensee und an der Donau bei Regensburg. Der Anteil der Weißweinsorten liegt bei rund 80 Prozent

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