Fronleichnam: Wenn Protestanten Mist streuen

26.5.2016, 08:19 Uhr
Dieses Bild entstand 2014 bei der zentralen Fronleichnamsfeier am Hauptmarkt in Nürnberg.

© Roland Fengler Dieses Bild entstand 2014 bei der zentralen Fronleichnamsfeier am Hauptmarkt in Nürnberg.

Im Mittelpunkt des Hochfestes der Katholiken steht die Eucharistie, die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Entsprechend trägt der Priester die Monstranz – ein kostbares Gefäß mit einer geweihten Hostie – in Begleitung von vielen Gläubigen durch oftmals festlich geschmückte Straßen. Dabei wird gesungen und gebetet.

Vor allem in ländlichen Gegenden ist Fronleichnam ein großes gesellschaftliches Ereignis, an dem sich auch zahlreiche Vereine beteiligen. Die Häuser entlang der Prozessionswege sind oft mit Fahnen, Girlanden und bunten Blumen geschmückt, mancherorts sind in den Straßen Altäre aufgebaut und aufwendig mit Blumenteppichen verziert.

Seit der Reformation im 16. Jahrhundert hat das Fronleichnamsfest als hoher katholischer Feiertag auch eine gegenreformatorische Bedeutung. Als Reaktion darauf soll es in der Schweiz sogar in manchen gemischt-konfessionellen Gebieten üblich gewesen sein, dass protestantische Bauern als Provokation den Mist gerade an Fronleichnam auf die Felder streuten. Die katholischen Bauern sollen dann am Karfreitag auf die gleiche Art geantwortet haben.

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In Nürnberg sind laut Zahlen vom 31. Dezember 2014 übrigens exakt 150.515 Protestanten, 232.577 Anders- oder Nichtgläubige und nur 133.678 Katholiken gemeldet, weshalb Fronleichnam in der öffentlichen Wahrnehmung eine untergeordnete Rolle spielt.

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