Ende großer Chortradition

FÜRTH - Eine der ältesten Fürther Singgemeinschaften tritt von der Bühne ab. Der 132 Jahre alte Lehrergesangverein verstummt, weil die Mitgliederzahl altersbedingt schrumpft und junger Nachwuchs nicht in Sicht ist.

Vor allem unter Otmar Ruhland, der den Chor bis 1991 25 Jahre lang geleitet hatte, war der LGVF zum wichtigen Kulturträger der Kleeblattstadt geworden. Nach Ruhland hatten Dieter Eppelein (bis 1993), Klaus Bucka (bis 1997) und zuletzt Kurt Karl den Stab übernommen. Karl leitet zugleich das Vocal Ensemble Nürnberg, den Neumarkter Kammerchor und das Collegium Noricum. Walter Schwarz, Leiter der Sängergruppe Fürth im Fränkischen Sängerbund, bedauert den am 5. März einstimmig gefassten Auflösungsbeschluss sehr. Großartiges habe der Chor insbesondere im Oratorienbereich geleistet.

Zu Liquidatoren wurden der Kanzler der Uni Erlangen-Nürnberg, Thomas A. H. Schöck als Vereinsvorsitzender, Schatzmeisterin Nora Schlenk und Schriftführerin Ingrid Hung bestellt. Wie Schöck erklärt, habe auch die schwache Publikumsresonanz bei den letzten Konzerten in Fürth den Entschluss zur Auflösung erleichtert. Die aktiven Mitglieder würden allerdings ihrer sängerischen Leidenschaft weiterhin nachgehen.