Protestaktion gegen die Blechlawine

12.9.2017, 21:00 Uhr
Protestaktion gegen die Blechlawine

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Organisatoren, zu denen alternative Verkehrsverbände, der Bund Naturschutz, das Fürther Sozialforum und das Welthaus gehören, wollen vor Augen führen, wie viel innerstädtische Fläche zusätzlich zu den Straßen als Abstellfläche für Autos genutzt wird. Dazu werden Parkplätze "besetzt" und mit Freizeitrequisiten wie Liegestuhl, Tischtennisplatte, Kinderwippe, Volleyballnetz und Pflanzen bestückt. Auch eine Dichterlesung ist angesetzt. Damit soll verdeutlicht werden, wie diese Flächen "menschlicher" genutzt werden können. Die Aktivisten plädieren dafür, den Autoverkehr dauerhaft in der Innenstadt einzuschränken.

Fürth hat in ihren Augen bereits heute einen hohen Anteil Verkehrsflächen und biete zu wenig attraktive Wege für Fußgänger. "Gerade in einer Stadt im Herzen einer bedeutenden Metropolregion sollten mehr Flächen den Menschen für Lebensqualität im Alltag vorbehalten sein", sagt Bündnissprecher Stephan Stadlbauer vom Fürther Sozialforum. In anderen Städten sei man da "wesentlich weiter".

Nicht von ungefähr wurde die Fürther Freiheit für die Aktion gewählt, denn die Mitwirkenden halten es für völlig verfehlt, den größten innerstädtischen Platz die meiste Zeit des Jahres als Abstellfläche für Autos zu
nutzen. Vor dem Hintergrund der Stellplatzangebote im Umfeld ist die große Brachfläche mitten in der Stadt für Stadlbauer weder menschengerecht noch zukunftsfähig. Einen zentralen Platz in einer Großstadt für Autos zu reservieren, sei Stadtplanung aus den sechziger Jahren. In Nürnberg käme niemand auf die Idee, den Hauptmarkt zum Großparkplatz umzufunktionieren.

Das Fürther Aktionsbündnis hinterfragt am Parking Day auch noch andere Flächengestaltungen in der Stadt. So könnte die Gustavstraße noch attraktiver sein, wenn sie in der Verlängerung des Grünen Marktes autofrei wäre, und die Hornschuchpromenade könnte zum historischen, grünen Juwel und Tummelplatz für Kinder werden, würden dort keine Autos mehr fahren und parken.

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