230 Familien im Alltag entlastet

16.9.2014, 11:00 Uhr
230 Familien im Alltag entlastet

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Rund 230 Familien in Stadt und Landkreis zählen derzeit auf die verschiedenen Hilfsangebote. Das Besondere an der Unterstützung: Sie wird weitgehend ehrenamtlich geleistet. Nur sechs hauptberuflichen Kräften stehen rund 130 ehrenamtliche Helfer gegenüber. Ein Engagement, das keinen anderen Bereich der Lebenshilfe derart kennzeichnet. Dass es Früchte trägt, davon zeugte das Programm der Jubiläumsfeier mit bezaubernden Vorführungen von Tanzgruppen, Musikern und Fechtern.

Ansteckende Begeisterung zeichnete die Darbietungen aus. Keine Frage: Die Akteure waren in ihrem Element. Und das ermöglichen Einrichtungen wie die Tanzschule Streng in Fürth oder das Nürnberger Tanzstudio Scarabeo, der Fechtclub Fürth und die Musikschule, aber auch private Initiativen, wie die Veeh-Harfen-Gruppe von Walter und Christa Schober. Hier können sich Talente entfalten und Freundschaften entwickeln. Wichtige Impulse gehen von den jährlich etwa 400 Freizeitaktivitäten aus. Dazu gehören Ausflüge, Workshops, Kulinarisches, Kino und Discoabende. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Schöner Nebeneffekt: Während die Menschen mit Behinderung neue Erfahrungen machen, die ihnen gut tun, können die Angehörigen entspannen.

Ambulant werden zwei Wohngemeinschaften und 23 Einzelwohnungen von Menschen mit Behinderung betreut. Bevor es die offenen Hilfen gab, verausgabten sich viele bis an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Von total erschöpften Eltern berichtet auf der Jubiläumsfeier Oberbürgermeister Thomas Jung als Vereinsvorsitzender der Fürther Lebenshilfe.

Neue Krippe

Er freut sich darüber, dass nun auch eine Kinderkrippe mit integrativem Ansatz das umfassende Hilfsangebot bereichert. Mit 205 000 Euro im Jahr trägt der Bezirk zur Finanzierung bei. Früher haben die Stadt und der Landkreis dafür aufkommen müssen. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch: „Wir müssen den Steuerzahlern klar machen, dass Hilfe auch Geld kostet.“ Landrat Matthias Dießl hat nachgerechnet und pro Jahr 15 000 Arbeitsstunden für Betreuungsangebote plus 13 000 Stunden für Beratung ermittelt.

Viele Partner ermöglichen ein abwechslungsreiches Angebot, dazu gehören neben Tanzschulen und Sportvereinen auch die Volkshochschule Fürth. Treffpunkt für die Freizeitangebote ist die Karolinenstraße 8. Die Beratungsstelle ist im Neubau Ludwig-Erhard-Straße 17 untergebracht.

Noch gibt es Lücken in der Finanzierung. Wie Sebastian Mahler, bei den offenen Hilfen zuständig für den Bereich Freizeit erläutert, betrifft das Personen, die in keine Pflegestufe eingruppiert sind. Solche Problemfälle häuften sich. Trotzdem nimmt der Kreis der Betreuten stetig zu, hauptsächlich durch Weiterempfehlung seitens Betreuter.

Das Jubiläumsfest markierte zugleich das Ende einer Ära. Nach 25 Jahren verabschiedete sich mit Einrichtungsleiterin Katharina Weimar die Frau der ersten Stunde. In ihre Fußstapfen tritt Maximilian Linke.

Keine Kommentare