45 Mal den Kirchturm von St. Paul hoch

16.1.2017, 16:00 Uhr
45 Mal den Kirchturm von St. Paul hoch

© Archivfoto: Harald Sippel

Pläne, das 1900 eingeweihte Gotteshaus für Gehbehinderte und Kinderwagen leichter zugänglich zu machen, gibt es bereits seit 30 Jahren. Im Zuge der Umgestaltung des Martin-Luther-Platzes möchte nun auch die Kirchengemeinde Geld in die Hand nehmen, um dieses lange gehegte Ziel zu verwirklichen (wir berichteten).

100 000 Euro veranschlagen die beiden Pfarrer, Vera Ostermayer und Martin Adel, für die Baumaßnahme. Alleine die Rampe, die den barrierefreien Zugang in die Kirche ermöglichen wird, dürfte die Hälfte dieses Betrags ausmachen. Schon im Frühjahr sollen die Handwerker anrücken, um auf der Seite zur Winklerstraße hin eine 18 Meter lange Rampe zu errichten.

Die Summe, die am Samstag dazu kam, ist zwar überschaubar. Doch trotzdem freut sich Vera Ostermayer über das Engagement von Hermann Geiger. Und sie bewundert die Fitness des 56-Jährigen: „Nach zweieinhalb Stunden hat er immer noch wie vorher ausgesehen.“ In dieser Zeit überwand er die 151 Stufen exakt 45 Mal – rauf und wieder runter. Geiger, der seit vielen Jahren an Treppen-Rennen teilnimmt, verbindet mit St. Paul eine ganz persönliche Erfahrung: Er wurde dort konfirmiert. Der Benefizlauf sei aber auch deshalb etwas Besonderes für ihn, weil er für Menschen laufen darf, „die selbst nicht mehr so gut zu Fuß sind“.

Gleichzeitig reizt ihn die sportliche Herausforderung. Der Turm der Paulskirche hat zwar weniger Stufen als etwa Nürnbergs Sankt Sebald oder Erlangens Langer Johann, die Geiger bereits mehrfach bei Benefizveranstaltungen bewältigt hat. Doch vor allem das letzte Stück, die 27 Stufen über den Glocken, haben es mit einer Steigung von 80 Prozent in sich. „Das ist eigentlich keine Treppe mehr, sondern eher eine Holzleiter mit breiten Stufen“, sagt er. Entsprechend konzentriert musste er beim Auf- und Abstieg sein.

Die Spender und Unterstützer, die ihn im Kirchenschiff anfeuern wollten, bekamen Geiger während des Laufs immer nur kurz zu sehen: Wenn er eine Karte mit der Nummer des jeweiligen Aufstiegs in einen Korb ablegte, um sich sofort wieder auf den Weg nach oben zu machen.

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