5. 5. 2015: Ein schöner Tag zum Ja-Sagen

FÜRTH - Normalerweise ist das Standesamt im Rathaus dienstags verwaist; wer hier den Bund der Ehe eingehen möchte, hat dazu am Freitag oder an ausgewählten Samstagen Gelegenheit. Es sei denn, das Datum ist besonders gefällig. So wie am 5.5.2015.

Im Vorraum zum Sitzungssaal, wo die Trauungen stattfinden, herrscht reges Treiben. Acht Paare sind am Vormittag gekommen, um sich das Ja-Wort zu geben – so viele, dass Renate Schneider einmal auch zum Aufbruch mahnen muss. „Wenn Sie jetzt bitte langsam rausgehen würden“, sagt die Mitarbeiterin im Standesamt zu einem Paar, das noch im Sitzungssaal von zahlreichen Verwandten und Freunden beglückwünscht wird. „Die nächsten warten schon.“

Dass das Schnapszahlen-Datum auch bei anderen Heiratswilligen hoch im Kurs steht, stört Miriam Balkan nicht. Ihr und ihrem frisch angetrauten Ehemann war es wichtig, an einem eingängigen Termin zu heiraten. „Wir wollten auf jeden Fall im Mai heiraten, am liebsten am 15.“, erzählt sie. Weil dieser Tag, ein Freitag und damit sehr beliebt, jedoch schon ausgebucht war, entschieden sie sich für den 5. Mai. „Das ist ein gutes Datum“, findet Miriam Balkan und schiebt mit einem verschmitzten Lächeln hinterher: „Das kann sich mein Mann für die Zukunft sicherlich gut merken.“

In der Ansprache, die Ralf Meyer an die künftigen Eheleute richtet, spielt die Schnapszahl übrigens keine Rolle. „Ich erwähne höchstens kurz, dass das Datum heute besonders ist“, sagt der Fürther Standesamtschef, vor dem sich gestern insgesamt elf Paare das Ja-Wort gaben. Weil erst wieder am 2. 2. 2022 ein ungewöhnliches Datum ansteht, habe man sich entschieden, am 5. 5. 2015 außerplanmäßig Eheleute zu trauen. Der Ansturm auf diesen Tag habe sich jedoch in Grenzen gehalten. „Im Vergleich zum 10. 10. 2010 waren die Termine für heute nicht binnen zweier Wochen ausgebucht“, weiß Meyer, vor dem übrigens auch an einem Freitag, den 13., oft Heiratswillige sitzen.

Das wäre Bettina und Erhan Seyhan nicht in den Sinn gekommen. Das Paar hofft, dass ihm das Schnapszahlen-Datum Glück für die gemeinsame Zukunft bringt. Dass ihr Hochzeitstag nun auf einen schnöden Wochentag fällt, stört sie nicht. „Wir machen einfach etwas Besonderes aus diesem Dienstag“, meint der frisch gebackene Ehemann. Das rauschende Fest, das die beiden feiern wollen, steckt indessen noch in der Planungsphase. Im kommenden Dezember soll es steigen — und zwar am 5.