Abend der scheidenden Vorsitzenden der Frauen-Union

2.5.2017, 06:00 Uhr
Abend der scheidenden Vorsitzenden der Frauen-Union

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Ausgerechnet ein Männerduo richtete die persönlichsten Dankesworte an Andrea Barz, die die FU 14 Jahre geführt hatte. Der CSU-Landtagsabgeordnete Hans Herold blickte in das Jahr 2008 zurück, als er wegen der Stimmkreisreform auch Landtagskandidat im nun zwecks der Wahlen geteilten Landkreis Fürth geworden war. "Ich war damals völlig unbekannt im Landkreis Fürth. Sie hat mich super aufgenommen. Hans, sagte sie, da musst du hingehen, sie hat mich auf die wichtigen Veranstaltungen hingewiesen", schilderte der Ipsheimer.

Ganz ähnlich auch Landrat Matthias Dießl. Als er zum Landrat gewählt wurde, war Andrea Barz schon da. "Sie hat mich an die Hand genommen", gestand Dießl. Und dann plauderte er aus seinen persönlichen Erinnerungen: "Es war eine spannende Zeit mit ihr. Wenn man sie traf, hatte sie immer ein, zwei Dinge, die sie ganz dringend mit einem besprechen musste." Oftmals habe er überlegt, ob das so umsetzbar ist . . .

Eine Erfahrung, die auch die FU-Bezirksvorsitzende und Nürnberger Stadträtin Barbara Regitz machte. Sie sprach der quirligen Langenzennerin eine ungemeine Kreativität und Tatkraft zu. Sie sei nie um eine gute Idee verlegen gewesen und habe sich nie durch Sätze wie "Bei uns wird das nichts" entmutigen lassen.

Ideenreichtum und schlagfertigen Witz stellte Andrea Barz auch an diesem Abend unter Beweis. Als ihr die Nürnbergerin Regitz einen Gemüsekorb aus dem Knoblauchsland überreichte, rief sie den Frauen im Saal scherzhaft zu: "Noch ein paar Kartoffeln dazu und es gibt Suppe für alle." Schon zuvor hatte sie ihrem letzten Bericht als Kreisvorsitzende folgende Worte vorausgeschickt: "Ich trete nicht vom Rücktritt zurück. Ich heiße nicht Seehofer." Hatte der Ministerpräsident doch am gleichen Tag verkündet, dass er seine Ämter behalten wolle – und das entgegen früherer Aussagen.

In ihrer Bilanz, die auch deshalb kurz ausfiel, weil Andrea Barz eine berüchtigte Schnellsprecherin ist, erinnerte sie an die vielen Initiativen, die von der Kreis-FU ausgegangen waren, darunter der Einsatz für die Mütterrente. Zu den nachhaltigen Aktionen zählte sie das gesunde Frühstück für Schulkinder oder den Preis für die beste Schulabsolventin.

Für die Zukunft der FU wünschte Barz sich viele engagierte Frauen, die sich etwas trauen, aber auch die Anerkennung der "unsichtbaren Arbeit in Familie und Ehrenamt".

Zum Abschied gab es für Andrea Barz einen Liegestuhl mit einem Kopfkissen, das die Aufschrift "Ehrenvorsitzende" trug. Nachfolgerin Seifert servierte dazu ein Gläschen Champagner. Dass sie darin oft liegen wird, konnte sich allerdings nicht nur die Fürther Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger nicht vorstellen, sondern auch Andrea Barz selbst: "Es gibt noch so viel zu tun." Im Langenzenner Stadtrat sowie im Fürther Kreistag wird sie ihre Mandate behalten, in diversen Ehrenämtern bleibt sie weiterhin engagiert.

Neben Seifert wurden in den FU-Vorstand Marita Woznik (Stein), Susanne Kunz (Veitsbronn), Claudia Augustin (Cadolzburg) und Beate Nijkamp (Langenzenn) als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Schriftführerinnen sind Angela Schrodi (Zirndorf) und Eugenia Funk (Puschendorf). Schatzmeisterin ist Christine Taschner (Oberasbach).

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