Angekommen: Fürth begrüßt neu Eingebürgerte

18.9.2017, 11:00 Uhr
Angekommen: Fürth begrüßt neu Eingebürgerte

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Der kommende Sonntag bringt für die neuen Bürger eine Premiere. "Sie dürfen jetzt wählen", sagt Oberbürgermeister Thomas Jung. "Bitte machen Sie Gebrauch von diesem Recht. Unsere Demokratie lebt davon." Die Angesprochenen nicken eifrig.

Es ist längst gute Tradition, dass die Stadt Fürth jene Menschen mit einem kleinen Empfang begrüßt, die im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben. Diesmal in der Volksbücherei-Filiale in der Neuen Mitte, wo auf sie leckere Häppchen und warme Worte warten. "Sie sollen wissen, dass wir sie als eine Bereicherung unseres Landes empfinden", sagt der Rathauschef.

Anders als 2016, als sich viele Briten wegen des Brexits für den deutschen Pass entschieden hatten, haben die Neubürger in diesem Jahr völlig unterschiedliche Wurzeln. In den Schoß gefallen, ist ihnen der deutsche Pass nicht. Sie müssen über mehrere Jahre im Land leben, ihr eigenes Geld verdienen und keine Vorstrafen aufweisen. Sie müssen die deutsche Sprache in einem ausreichendem Maß beherrschen und einen Einbürgerungstest bestehen, in dem sie nachweisen, dass sie die hiesige Rechts- und Gesellschaftsordnung kennen.

Eine bessere Zukunft

Olga Karlina stammt aus der Ukraine. Sie arbeitet als Ärztin, spricht inzwischen bestens Deutsch, ihre Zwillingstöchter Nadja und Maja sind in Fürth geboren. Der deutsche Pass war für sie nur folgerichtig: "Ich will hier bleiben und arbeiten. Ich stelle mich meiner Zukunft in diesem Land."

Nicht selten führt auch die Liebe zum neuen Pass. Petronela Welsch zum Beispiel stammt aus Rumänien, ihr Ehemann Werner aus Fürth. Wegen ihm kam sie nach Deutschland, lernte die Sprache, absolvierte eine Ausbildung und jetzt auch den Einbürgerungstest. Am Sonntag wird sie wählen gehen. Am Wahlomat im Internet habe sie sich bereits orientiert, wo sie ihr Kreuzchen setzen wird. Andere Neubürger kommen beispielsweise aus Armenien, Albanien, Indien oder Kolumbien.

Gegenwärtig leben Menschen aus 147 Nationen in Fürth. Sie alle hätten eines gemeinsam, sagt Antonios Kerlidis, der Vorsitzende des Integrationsrats: Sie wollten sich eine Existenz aufbauen und einen Platz in dieser Gesellschaft finden. Die Neubürger seien Vorbilder, denn sie hätten es bereits geschafft: "Mit Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft", so Kerlidis, "dokumentieren sie, dass sie in Fürth angekommen sind."

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