Aufrecht durchs Leben gehen

3.5.2012, 13:00 Uhr
Aufrecht durchs Leben gehen

© Glaser

„Zwei von drei Kindern zwischen zehn und 16 Jahren (73 Prozent) haben haltungsbedingte Rückenschmerzen.“ Zu diesem — nach Einschätzung von Fachärzten dramatischen – Ergebnis kam bereits 2008 eine Umfrage unter Kinder- und Jugendmedizinern. Bei den Sieben- bis Neunjährigen seien bereits 28 Prozent von Haltungsschäden betroffen, bei den Vier- bis Sechsjährigen immerhin sieben Prozent.

Noch im Jahr dieser alarmierenden Umfrage wurde in Bayern die „Aktion Rückenwirbel“ ins Leben gerufen. Derzeit läuft sie erfolgreich in 35 Landkreisen. Bayernweit erhielten seit 2008 rund 45000 Schüler Unterricht im Rückentraining. Im Bundesgebiet startete die Aktion zwar erst ein Jahr später, erreichte seit 2009 aber sogar schon über 120000 Schüler.

Die vier Übungen „Krone“, „Medaille“, „Palme“ und „Schraube“ könnten selbst kleinsten Haltungsschäden vorbeugen, erklärte Susanne-Marielene Galster den Pestalozzi-Schülern der 1c. Galster kommt von der Ergotherapie-Praxis Ergoalm aus Veitsbronn, die die Rückenschule in Fürth Stadt und Land im Auftrag der „Aktion Rückenwirbel“ durchführt.

Unter den aufmerksamen Augen von Sabine Welsch, der Landesleiterin der Aktion Rückenwirbel, Landrat Matthias Dießl, Bürgermeister Thomas Zwingel und Grundschulrektor Hans-Georg Schulz zeigte Galster den neugierigen Erstklässlern an einem Modell die vier Bewegungen der Wirbelsäule: „Ihr könnt eure Wirbelsäule strecken, euch nach vorne und hinten beugen, nach rechts und links, und euch nach beiden Seiten umdrehen.“

Mit Feuereifer beteiligten sich die Kleinen an Galsters kindgerechtem Gesundheitsunterricht und den Übungen, streckten sich bei der „Krone“, beugten sich bei der „Medaille“ vor und zurück, schwankten bei der „Palme“ nach rechts und links und drehten sich wie eine „Schraube“.

„Wenn ihr diese Übungen täglich macht, trainiert ihr eure Rückenmuskeln und die Wirbelsäule, damit ihr später keine Rückenschmerzen bekommt“, sagte Galster: „Das ist genauso wichtig wie das tägliche Zähneputzen.“

Für 1000 Grundschüler in Stadt und Landkreis Fürth hatte die Firma geobra Brandstätter das Sponsoring mit vier Euro pro Kind übernommen. Mit der Aktion in den 16 Klassen der Pestalozzi-Schule mit ihren 384 Schülern in Geisleithen- sowie Mühlstraße sind die Sponsoren-Gelder jetzt aber ausgeschöpft: „Wir suchen daher weitere Unterstützer, um die Rückenprävention in Stadt und Land bald fortsetzen zu können“, erklärte Aktions-Landesleiterin Welsch. Weiteren Informationen zum Verein sowie den Sponsoring-Möglichkeiten sind im Internet unter www.aktion-rueckenwirbel.de zu finden.

 

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