Baba: Schnell und clever

1.8.2012, 11:49 Uhr
Baba: Schnell und clever

© Wolfgang Zink

Das Testspiel der SpVgg gegen Akhisarspor war erst wenige Minuten alt, da zog Rahman Baba am eigenen Sechzehner einen Sprint an.

Leichtfüßig und doch rasant schnell durchmaß der 18-jährige Ghanaer das Mittelfeld, schloss zum ballführenden Kameraden Tayfun Pektürk auf und überholte ihn noch. „Hinterlaufen“ nennen die Fußballer diesen Vorgang, bei dem sich der Verteidiger mit Anlauf in den Angriff einschaltet und auf der Außenbahn anbietet. Statt abzuspielen, dribbelte sich Pektürk im Zentrum fest, also eilte Rahman wieder in die Abwehr zurück. Ohne zu murren, einfach so.

Etablierte Kollegen lassen schon mal Unmut erkennen, wenn sie einen Weg umsonst gemacht haben. Baba, erst vor kurzem vom ghanaischen Meister FC Kumasi verpflichtet, darf sich so etwas noch nicht erlauben. Außerdem scheint ihn selbst brotloses Rennen nicht wirklich anzustrengen. „Der ist am Ende noch genauso gelaufen wie am Anfang des Spiels“, stellte Trainer Mike Büskens anerkennend fest, nachdem das Kleeblatt am Montagabend in Miesbach mit 3:2 gegen den türkischen Süper-Lig-Aufsteiger gewonnen hatte (wir berichteten).

Baba wäre in diesem Test sowieso von Beginn an erprobt worden. Allerdings bekam sein Auftritt zusätzliches Gewicht, weil sich am Wochenende Heinrich Schmidtgal, der in der Aufstiegssaison überragende Linksverteidiger der Spielvereinigung, wegen eines Muskelfaserrisses für zwei bis drei Wochen krank gemeldet hatte.

Elegante Ballbehandlung

Kann ein 18-Jähriger, sei er noch so talentiert, ohne jede Erfahrung im europäischen Fußball auf Anhieb seinen Mann stehen? Büskens beantwortete diese Frage nach dem Abend in Miesbach uneingeschränkt positiv. „Ich hätte keine unruhige Nacht, wenn Baba morgen in einem Pflichtspiel auflaufen müsste.“

Obwohl nicht völlig fehlerlos, beeindruckte der offensichtlich Hochbegabte nicht nur mit Schnelligkeit, sondern auch mit eleganter Ballbehandlung und einem für sein Alter recht geschickten Zweikampfverhalten. „Der Junge ist gut, der wird seinen Weg machen“, konstatierte Coach Büskens.

An diesem Donnerstag im Testspiel gegen den türkischen Spitzenklub Trabzonspor, das in Rosenheim stattfindet, dürfte der Trainer dennoch mal wieder Mittelfeldmann Edgar Prib als Linksverteidiger ausprobieren. Sicher ist sicher.

Verwandte Themen


2 Kommentare