Babyboom: Der Storch liebt die Fürther Südstadt

27.7.2017, 16:00 Uhr
Sandro, das Fürther Neujahrsbaby 2016, war in Herzogenaurach zuhause. Fürth aber sollte im Lauf des Jahres noch reichlich Nachwuchs bekommen.

© Hans-Joachim Winckler Sandro, das Fürther Neujahrsbaby 2016, war in Herzogenaurach zuhause. Fürth aber sollte im Lauf des Jahres noch reichlich Nachwuchs bekommen.

Wieder hat Fürth mehr Nachwuchs bekommen - seit einigen Jahren schon klettert die Zahl stetig. 2015 etwa zählte das Standesamt 1354 Neugeborene aus Fürther Familien. Von Januar bis Dezember 2016 erblickten nun exakt 1386 Neu-Fürther das Licht der Welt.

Wächst also die Lust am Kinderkriegen? Das allein ist es nicht: Es gibt auch immer mehr Frauen, die in Fürth zuhause sind. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis 45 Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Besonders stark gewachsen ist demnach die Altersgruppe der Fürtherinnen zwischen 25 bis unter 30 Jahre - 600 mehr waren es 2016 als noch 2010. Zugleich haben die Mütter im Schnitt tatsächlich mehr Kinder bekommen: Je 1000 Mütter wurden 56 Kinder lebend geboren (2015: 50).

Eine erstgebärende Mutter in Fürth war 2016 durchschnittlich 30,8 Jahre alt und damit geringfügig jünger als beispielsweise in Nürnberg. Etwa zwei Drittel der Neugeborenen hatten verheiratete Eltern, zirka 20 Prozent lebten mit einem alleinerziehenden Elternteil und zehn Prozent waren bei unverheirateten Paaren zuhause.

Aktuell zählt Fürth 19.800 Kinder und Jugendliche. In einer Pressemitteilung weist das Rathaus darauf hin, dass dies einen Anstieg um 8,2 Prozent seit 2010 bedeutet, wobei die jüngsten Jahrgänge immer größer seien als die zuvor. Bei den unter Sechsjährigen war die Zahl 2016 um 1400 Buben und Mädchen höher als 2010 - ein Plus sogar von 24,3 Prozent in sechs Jahren.

Am häufigsten im Stadtteilvergleich darf sich die Südstadt über jungen Zuwachs freuen. Dort ist zuletzt viel neuer Wohnraum für Familien entstanden.

Für Oberbürgermeister Thomas Jung seien diese Zahlen ein klarer Handlungsauftrag, heißt es in der Mitteilung: "Wir müssen in die Betreuung und Bildung unserer Kinder weiter investieren. Dazu gehören Spielplätze, Kitas und Schulraum."

"Mehr Zukunft"

Zugleich sei die Stadtspitze über die Entwicklung sehr froh, da mehr Kinder und Jugendliche auch "mehr Zukunft für Fürth" bedeuten: "Im Gegensatz zu vielen Städten in Deutschland, die eher Zuwächse bei der älteren Generation verzeichnen, helfen die jungen Fürtherinnen und Fürther, neue Perspektiven für eine dauerhaft attraktive und lebendige Stadt zu eröffnen."

Nicht nur über die Geburten gibt das Amt für Statistik und Stadtforschung Auskunft: Seit Mai liegt die Broschüre "Fürth in Zahlen" vor, die auf wenigen Seiten übersichtlich verschiedene Facetten der Kleeblattstadt beleuchtet. So sieht man auf einen Blick, dass die Einwohnerzahl von einst beschaulichen 2000 Menschen vor fast 400 Jahren (nämlich im Jahr 1648) auf inzwischen stattliche 128.204 Menschen geklettert ist.

Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ist noch ein wenig ausgeglichener geworden - wobei Frauen weiter leicht in der Mehrheit sind: 2012 waren 51,2 Prozent der Bevölkerung weiblich und 48,8 Prozent männlich. Nun steht es 50,5 zu 49,5.

Die Türken - weiterhin die größte Gruppe - machen nur noch 18 Prozent der ausländischen Bevölkerung aus (2012: 26,5 Prozent). Der Anteil der Syrer etwa ist mit der Flüchtlingskrise von 0,1 Prozent vor fünf Jahren auf 3,2 Prozent gestiegen.

 

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