Bahn möbelt zwei Fürther Stationen auf

19.4.2017, 06:00 Uhr
Bahn möbelt zwei Fürther Stationen auf

© Foto: Dittmar

Im Zusammenhang mit der laufenden Erneuerung der Oberleitungen erhält der Bahnhof Burgfarrnbach neue Bahnsteige. Dazu werden die Bahnsteige von Gleis 1 und 2 in ihrer Länge auf 210 Meter angeglichen. Das Wegeleitsystem und die Zugänge werden erneuert, der Fahrausweisautomat sowie der Entwerter versetzt. Der Umbau lässt die bereits ins Auge gefasste Möglichkeit eines dritten Gleises zu, um Engpässe auf der Strecke Siegelsdorf– Fürth zu beseitigen.

Der gemeinsame Zugang zu den beiden Gleisen liegt an der Bahnunterführung beim Wendehammer Oberfarrnbacher Straße. Der bisherige Zugang zu Gleis 1 wird aufgelassen. An der Unterführung können Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen und Gehbehinderte über eine neun Meter lange Rampe – wie schon auf der gegenüberliegenden Seite – zum Bahnsteig gelangen.

Verbessert wird im Zuge der Runderneuerung auch die Beleuchtung der Unterführung und Bahnsteige. Neue Entwässerungsanlagen komplettieren das Projekt. Verkaufen will die Bahn das ehemalige Bahnhofsgebäude. Hier war zuletzt der Burgfarrnbacher Jugendtreff untergebracht, bis er angesichts der kommunalen Sparmaßnahmen 2010 aufgelöst wurde.

Wegen der problematischen Lage direkt an den Bahngleisen wurden Gedanken an eine Reaktivierung der Einrichtung wieder verworfen. "Wir haben in Burgfarrnbach eine Reihe von Gebäuden, die besser geeignet sind", sagt Bürgervereinssprecher Dietmar Helm. Er denkt dabei vor allem an den Alten Marstall des Schlosses, in dem auch das Frauenkulturmuseum untergebracht ist. Im Haushalt für das laufende Jahr seien zumindest schon einmal die Planungskosten eingestellt.

Mehr Interesse als am alten Burgfarrnbacher Bahnhof hat die Kommune an einem weiteren zum Verkauf stehenden Bahngebäude: der historischen Wartehalle am Haltepunkt Alte Veste. Auf 90 000 Euro wurden die Erwerbskosten des offenen Unterstands geschätzt. Hinzu kommen die Renovierungskosten. Allerdings gibt es dafür Zuschüsse. Die Stadt möchte das Baudenkmal als Fahrradgarage herrichten.

Diffizile Kreuzung

Die Bahn hätte den Haltepunkt als letzte noch nicht erneuerte Station der Rangaubahn gerne schon im kommenden Jahr aufgemöbelt. Doch das muss nun noch ein weiteres Jahr warten, damit auch die diffizile Kreuzung am Bahnübergang generalsaniert werden kann. Denn die Bahn möchte den Bahnsteig gerne von der Wald- auf die Straßenseite verlegen. Das birgt nach den Worten von Straßenverkehrsamtsleiter Hans-Joachim Gleißner jedoch zusätzliche Risiken für Bahnfahrgäste, wenn der Verkehr vorher nicht entsprechend neu geordnet wird.

Die Stadt drängt seit vielen Jahren auf einen Kreisverkehr mit barrierefreiem Fußgängerüberweg über die Aldringerstraße und Bushaltestelle hinter dem Bahnübergang. Schließlich müssen Menschen mit Behinderung sicher zu den benachbarten Lebenshilfe-Werkstätten und wieder zum Zug kommen können. Die Bahn erhob in der Vergangenheit jedoch wegen angeblich zu geringer Fahrzeugfrequenz an dieser Stelle Vorbehalte gegenüber einem Kreisel.

Nun hat die Stadt den von der Bahn geplanten vorgezogenen Umbau des Haltepunkts Alte Veste ausgebremst. Ausschlaggebend dafür sind die unsichere Verkehrslage und die hohen Kosten für einen provisorischen Straßenübergang mit Bushaltestelle.

2019 soll nun alles in einem Aufwasch erledigt werden. Die Bauzeit wird auf drei Monate geschätzt. Auch die Bahnübergänge Parkstraße, Forsthausstraße und Weiherhofer Straße stehen noch zur Erneuerung an.

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