Bahn will Barrieren endlich beseitigen

21.2.2019, 06:00 Uhr
Bahn will Barrieren endlich beseitigen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Das Ärgernis reicht bis ins Jahr 2012 zurück. Damals wurde für die neuen S-Bahngleise eine zusätzliche Brücke an die bestehende gefügt. Ein Rammschutz aus Betonelementen sorgte während der Bauzeit für Sicherheit. Weil die Säulen der Unterführung nach Ansicht des Eisenbahn-Bundesamtes nicht ausreichend vor Karambolagen geschützt sind, untersagte die Behörde anschließend den Abbau des Provisoriums.

Vor allem Radfahrer kommen seitdem in der Unterführung in Bedrängnis. Erfolglos drängte die Stadt auf eine rasche Lösung. Immer wieder wurde angekündigt, dass die sogenannten Gleitschutzwände verschwinden sollen, doch es tat sich nichts. Die Bahn hatte freilich eine Rechnung offen bei der Stadt. Schließlich hatte sie geplant, die Unterführung aufzuweiten und die Straße tiefer zu legen. Die Kommune spielte allerdings nicht mit, weil sie dem Schwerlastverkehr kein zusätzliches Tor in die Innenstadt öffnen wollte. So blieb die Bahn auf ihren Planungskosten sitzen.

Nicht anders bei der S-Bahn-Führung. Auch hier machte die Stadt dem Schienenunternehmen mit ihrer Ablehnung des — noch aus der Zeit des gescheiterten Gewerbeparks der Nachbarstädte herrührenden — Vorhabens eines Schwenks durch das Knoblauchsland nach Bislohe einen Strich durch die Rechnung. Fürth zwang den Goliath Bahn schließlich vor dem Bundesverfassungsgericht in die Knie.

Neue Entwicklung

Ein schöner Erfolg, doch keine gute Voraussetzung, um ein Entgegenkommen erwarten zu können. Beide Konflikte erwähnte nicht von ungefähr auch ein Bahnsprecher auf Anfrage der Fürther Nachrichten zum Sachstand der Arbeiten an der Unterführung Schwabacher Straße. In der jüngsten Bauausschusssitzung hatte nämlich Oberbürgermeister Thomas Jung mitgeteilt, die Bahn habe endlich die Arbeiten für den Rammschutz ausgeschrieben und sogar zwei Angebote erhalten, die jetzt geprüft würden.

Das bestätigte der Bahnsprecher. Die Submission sei bereits erfolgt, nächste Woche rechne er mit der Vertragsunterzeichnung. Wenn die Stadt grünes Licht gebe, könne man im März mit den Arbeiten beginnen. Dabei würden die Säulen mit einem einen Meter hohen Stahlbetonsockel versehen. Vier bis sechs Wochen müssten pro Seite gerechnet werden. Im Juni, spätestens im Juli sollten die Arbeiten dann abgeschlossen sein.

Dann wird der provisorische Rammschutz überflüssig. Nicht im Zusammenhang mit diesem Tauziehen stand eine weitere Hängepartie an der Bahnbrücke. Die Schallschutzwände konnten lange nicht fertiggestellt werden. Grund war nach Angaben des Bahnsprechers die Insolvenz des damit beauftragten Unternehmens.

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