„Ballermann“ im Bibertbad von Zirndorf

ZIRNDORF - Es war eher eine Randnotiz. Und sorgte im angesichts der Dauerbaustelle Sauna nicht gerade mit launigen Nachrichten bedienten städtischen Bäderausschuss für ungewohntes Gelächter: Als Helmut Oswald, Werkleiter des Bibertbades, den Fachausschuss von dem bevorstehenden Mallorca-Event unterrichtete, erntete er großteils Gelächter und – zumindest bei Bürgermeister Thomas Zwingel – Verwunderung.

Der Burgersgarten, laut Internet-Eigenwerbung „Schwabachs ältester Biergarten“, organisiert in den Sommermonaten für seine Gäste Events in und einen Partybus zu den „angesagtesten Freibädern Mittelfrankens“, zu denen für die Schwabacher offensichtlich auch das Zirndorfer Bad gehört. Am 30. Juli steht das Bibertbad auf dem Tourenplan.

Für zehn Euro Eintritt ist ab 18 Uhr Einlass zur öffentlichen Mallorca-Party. Die Promotion-Firma hat von den städtischen Eigenwerken sowohl Freibad als auch Hallenbad gebucht. Reguläre Badegäste müssen etwas früher gehen. Statt um 21 Uhr ist um 17 Uhr Badeschluss. Um 17.30 Uhr endet der Badebetrieb.

„Echt prominente Leute“, so Oswald, würden unter dem Titel der VOX-Serie „Goodbye Deutschland“ gastieren. Kalle aus Malle etwa, „Partygranate“ Sabbotage und Party- und Schlagersängerin „Die Krümel“ sind auf dem Plakat angekündigt. Zum Zeitpunkt von dessen Drucklegung noch nicht bekannt war, dass auch Dieter Bohlens Ex-Freundin Naddel alias Nadja Ab del Farrag die Festivität beehren wird, erklärte Oswald.

Eine Personalie, die mit dem Zwischenruf „Ballermann im Bibertbad“ aus dem Plenum kommentiert wurde, worauf schallendes Gelächter ausbrach und Bürgermeister Zwingel kopfschüttelnd in einer resignierenden Geste das Haupt in seinen am Tisch gekreuzten Armen barg.

„Professionelle Veranstalter“

Für die zur Verfügungstellung des Bibertbades werde, so Oswald, der städtische Eigenbetrieb zu 30 Prozent an den Einnahmen beteiligt. Er, so Oswald, habe den Eindruck, dass es sich bei den Veranstaltern um „relativ professionelle Leute“ handle. Mit bösen Überraschungen rechnet er demnach nicht.

Die wollte auch Elke Eder von den Freien Wählern ausschließen, als sie nachfragte, wer hinterher denn aufräumen werde. Mit dem Veranstalter ist vereinbart, dass er tags nach dem Event das Bibertbad in den Zustand zurückversetzt, in dem er es übernommen hat, antwortete Bäderleiter Frank Hatzel.

Das Bibertbad-Personal bleibe weitgehend außen vor. Lediglich ein, zwei Mitarbeiter seien vor Ort, um präsent zu sein, falls es versorgungstechnisch, etwa mit dem Strom, zu Problemen kommen sollte. Und um ein Auge auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu werfen.