Baubeginn: Wilhelm-Löhe-Hochschule wächst

16.1.2018, 17:00 Uhr
Baubeginn: Wilhelm-Löhe-Hochschule wächst

© Edgar Pfrogner

Erst hat die Untersuchung des 2666 Quadratmeter großen Baugeländes hinter dem infra-Heizkraftwerk an der Fronmüllerstraße auf Kampfmittel im Boden den Baubeginn verzögert, dann kamen die Feiertage dazwischen. Doch nun geht es endlich zur Sache. Der eigentlich schon für Oktober vergangenen Jahres vorgesehene Baggereinsatz hat begonnen.

Baubeginn: Wilhelm-Löhe-Hochschule wächst

© Edgar Pfrogner

Dabei ist der erste Spatenstich bereits Ende Mai 2017 zelebriert worden. Aber weiter als bis zur Rodung des Geländes gediehen die Arbeiten nicht. Als Grund nennt Hochschulkanzlerin Sabine König die erfolglose Suche nach einem Experten, der den ehemaligen Kasernenboden nach Munitionsresten absuchen sollte. Wie berichtet, ist der Untergrund auch mit Chemikalien aus der 1995 zu Ende gegangenen Zeit der Nutzung durch die US-Armee belastet. Das Grundwasser wird seit Jahren schon permanent gefiltert. Erst 2020 soll der Sanierungsprozess abgeschlossen sein.

Ein Neubau an dieser Stelle erschien wegen der Kontrollbrunnen zunächst unmöglich. Doch als sich massiver Protest gegen die von der Hochschule geplanten Anbauten an ihrem 2012 ausgebauten Stammsitz in der ehemaligen Schickedanzvilla mitten im Südstadtpark erhob, wurden alle Zweifel ausgeräumt. Die Kontrollbrunnen können nun doch in das Neubaufundament integriert werden.

Nur 120 Meter vom Stammhaus entfernt entsteht nun ein dreistöckiger Neubau. Mit 1350 Quadratmeter Nutzfläche bietet er Seminarräume für 210 Studenten, Büros für 28 Hochschulmitarbeiter, eine große Aula, Cafeteria, Bibliothek und einen ökumenischen Gebetsraum. Betreiber der Hochschule für modernes Gesundheitsmanagement ist nämlich die Diakonie Neuendettelsau. Knapp sieben Millionen Euro investiert die kirchliche Einrichtung in den Ausbau ihrer landesweit einzigartigen Bildungsstätte. 3,5 Millionen Euro hatte bereits der Umbau der ehemaligen Schickedanzvilla gekostet, für die sich wegen Auflagen des Denkmalschutzes und Schadstoffbelastung bei der Umwandlung des ehemaligen Kasernenareals lange kein Interessent gefunden hatte.

Nicht nur für ihre Hochschule legt sich die Diakonie ins Zeug. Sie errichtet nicht weit davon entfernt neben der Hans-Böckler-Schule an der Fronmüllerstraße auch noch eine Fachakademie für Sozialpädagogik. Bislang werden angehende Erzieherinnen in Räumen der Berufsschule I an der Fichtenstraße ausgebildet. Die benötigt den Platz jedoch selbst.

Kanzlerin König rechnet damit, dass die Fachakademie schneller steht als die Hochschulerweiterung. Und das, obwohl sie noch gar nicht in Angriff genommen worden ist. Grund: Die Akademie wird aus vorgefertigten Holzelementen errichtet, während die Hochschulräume in Stahlbeton ausgeführt werden. Die Hochschulfassade soll mit Lochblechen in Form einer Sinuswelle verkleidet werden.

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