Bayerns Schulen testen neue Regeln für Handy-Nutzung

7.9.2018, 06:00 Uhr
Fürther Schulen testen neue Regeln für die Handy-Nutzung im Klassenzimmer.

© Foto: Sven Hoppe/dpa Fürther Schulen testen neue Regeln für die Handy-Nutzung im Klassenzimmer.

Hier können in Abstimmung mit dem Schulforum oder dem Berufsschulbeirat eigene Regeln aufgestellt werden, die eine private Handynutzung beispielsweise zeitlich, räumlich oder auch altersspezifisch differenziert regeln. Gemeinsam sollen Schulleiter, Lehrer, Eltern und Schüler Möglichkeiten ausloten, um neben der Nutzung von Smartphones im Unterricht auch dem Wunsch nach einem privaten Gebrauch im Schulalltag gerecht werden zu können.

Gesetz seit 2006

Jugendliche, Eltern und Lehrer hatten sich zunehmend für eine Lockerung der starren Regelung in Bayern eingesetzt. Auch weil man Schüler vor Cyber-Mobbing schützen wollte, gibt es im Freistaat seit 2006 ein Gesetz, das ein Handy-Verbot an allen Schulen festlegt – während in allen anderen Bundesländern die Schulen selbst darüber entscheiden, ob Smartphones eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden dürfen. Bislang müssen an bayerischen Schulen Mobiltelefone – sofern Lehrer sie nicht für Übungen in den Unterricht integrieren – ausgeschaltet werden. Nur eine Lehrkraft darf Ausnahmen gestatten. Frankreich hat kürzlich ein ähnliches Handy-Verbot beschlossen, Gymnasien davon aber ausgenommen.

Der Versuch ist auf zwei Jahre angelegt und wird fachlich durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) begleitet und evaluiert. Auf Basis der Erkenntnisse soll eine mögliche Neuregelung ausgelotet werden. Bereits im Mai 2018 sorgte ein Runder Tisch mit Vertretern der Lehrer- und Schulleitungs- sowie der Elternverbände, des Landesschülerrats sowie der Schulaufsicht für erste Impulse.

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