Beim Schlachten muss der Kumpel ran

18.4.2009, 00:00 Uhr
Beim Schlachten muss der Kumpel ran

© Knut Meyer

Eigentlich geht es um den 3. Bürgermeister. Die SPD, die vor wenigen Wochen bei der Kommunalwahl 54 Prozent eingefahren hat, will diesen Posten schaffen und netterweise der CSU anbieten. Fürths neuer OB Uwe Lichtenberg will mit dieser Geste «eine gewisse Noblesse» zeigen, wie er gegenüber den FN angibt. Doch die Christsozialen sind verschnupft, weil sich gleich mehrere SPDler öffentlich über die Bedeutung des Postens lustig machen. Die Rede ist vom «Grüß-Gott-Bürgermeister» und - eben auch - vom «Frühstücksbürgermeister». Doch am Ende wird alles gut. Der CSUler Leonhard Abraham übernimmt die Aufgabe. Was und wie viel er frühstückt, ist nicht überliefert.

Verfrühstückt wird auf jeden Fall die SpVgg, und zwar in der Höhle der Löwen. Nach dem Debakel beim TSV 1860 München müssen die Ronhof-Kicker erstmals seit Monaten den Platz an der Tabellenspitze räumen. Dabei hat SpVgg-Trainer Günter Gerling kurz zuvor noch im FN-Interview auf einen 2:1-Auswärtssieg seiner Mannschaft getippt: «Wir müssen nur den ersten Ansturm überstehen.» Das erste Tor für die Löwen fällt nach drei Minuten. Am Ende steht es 1:6 aus Fürther Sicht.

Es gibt eben Tage, da wäre man mal lieber im Bett geblieben. Oder im Horst. Für einen Vacher Storch gerät ein Ausflug zum Fiasko. Er sitzt bis zum Hals in der zähen Masse des Fürther Klärschlammbeckens. Doch der Klärwärter zeigt eine gewisse Noblesse und alarmiert die Feuerwehr. Auch ein Vogelschützer eilt herbei und erkennt an der Beringung, dass es sich um Storch Nummer 17 handelt. Nummer 17 lebt, stinkt aber wie drei Fass Jauche. Also wird Adebar in einer Badewanne abgeduscht, geföhnt und wieder in die Freiheit entlassen.

Passend zum Osterfest kommen auch die Karnickel und ihre Züchter zu einem großen Artikel in den FN. Kurt Georg Strattner, Vereinschef von Germania Fürth, berichtet unter anderem, dass der Großteil der Jungtiere schon im Alter von sechs Monaten in die Pfanne wandert. Zuchttieren sind indes vier Jahre vergönnt. «Dann verfetten die Häsinnen», so Strattner. Ein anderes Germania-Mitglied bekennt, dass viele Züchter kein Kaninchenfleisch mögen. Und dass er meist einen Freund um Amtshilfe bittet, wenn es an die Schlachtung geht. «Man hat sich ja so an die Viecher gewöhnt . . .»

Gewöhnungsbedürftig sind definitiv die Pferdekutschen, die plötzlich scharenweise in Oberasbach unterwegs sind. Der Grund: Der Verband der Reit- und Fahrvereine Franken führt einen Bockrichterlehrgang durch. Bockrichter sind die, die bei einem Kutschenturnier dem Kutscher sagen dürfen: «Bitte rechts ranfahren, das war ja mal gar nichts.»

In der Stadthalle ist derweil «der Donnerkeil unter den germanischen Troubadours», wie die FN schreiben, zugange. Peter Hofmann ist von seinem Jagdschlösschen in der Nähe von Bayreuth nach Fürth gedüst, um mit Chris de Burghs Band, englischen Violinistinnen und den amerikanischen Backgroundsängerinnen Judy und Patricia seine Deutschland-Tournee zu proben.

Und dann ist da noch Walter Pfandl, der mit seiner Angelrute in der TV-Show «Wetten, dass . . .?» auftritt. Im Scheinwerferlicht wirft der Fürther seine Angel aus, um ein Spezialgewicht in einem 20 Meter entfernten Goldfischglas zu platzieren. Der zweite Wurf sitzt. Tiere kamen nicht zu Schaden, das Glas war leer.