Berufsschule stärkt das Miteinander

30.4.2016, 21:00 Uhr
Berufsschule stärkt das Miteinander

© Foto: Leberzammer

FÜRTH — Junge Menschen aus mehr als 30 verschiedenen Nationen bereiten sich in der Berufsschule auf ihr Arbeitsleben vor. Für Lehrerin Sigrun Döhnel ist klar, was das bedeutet: „Wir wollen das Miteinander pflegen“, erklärt die Lehrerin. Der Alltag bringe Herausforderungen mit sich, „aber es funktioniert gut“, sagt sie.

Mittlerweile gibt es 13 Integrationsklassen an der Berufsschule – mit Migranten und Flüchtlingen aus vielen Teilen der Welt. Deshalb haben sich Döhnel und ihre Kollegen für eine gemeinsame Projektwoche entschieden, bei der sich die Schüler besser kennenlernen können.

Knapp 30 Workshops wurden angeboten – konzipiert und umgesetzt größtenteils von den Schülern selbst. Vom gemeinsamen Kochen über Zumba-Tanzen bis hin zu einer Schreibwerkstatt mit Schriftsteller Elmar Tannert reichte die Palette der Veranstaltungen.

Amnesty International berichtete über weltweite Konflikte und Fluchtbewegungen, die geflüchteten Jugendlichen erzählten selbst von ihrem persönlichen Schicksal. Gleichzeitig sollen sie mehr über unterschiedliche kulturellen Hintergründe erfahren – gerade auch über Schulsysteme. „Syrische Kinder lernen ja zum Beispiel ganz anders rechnen als die hier geborenen“, weiß Sigrun Döhnel, die die Projektwoche leitete.

Die meisten Workshops fanden in der Berufsschule statt. Mit dem Besuch in der Moschee in der Steubenstraße in der Südstadt haben einige Schüler auch den Weg nach außen gesucht. Melek Kaval vom islamischen Kulturzentrum ditib führte die Gruppe durch die Räume und klärte ihre Gäste über Kultur, Religion und Sitten auf. „Nur vor etwas, das man nicht kennt, hat man Angst“, betonte sie und freute sich über das Interesse der Schülerinnen und Schüler, denen sie einen Rat mit auf den Weg gab: „Wer Hemmungen vor dem Fremden abbaut, fördert unser Zusammenleben.“

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