Besser Radfahren in Stein

26.1.2017, 06:00 Uhr
Besser Radfahren  in Stein

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Zur Förderung des Radverkehrs stehen sowohl eine politische Grundsatzentscheidung als auch ein Beschluss über das Radverkehrskonzept aus. Dieses sollte neben der Radwegeplanung sowie deren Vernetzung auch die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Fördermöglichkeiten für ein fahrradfreundliches Klima enthalten.

Teil des Radverkehrskonzepts ist die Festlegung auf einen sogenannten Modal-Split-Anteil, damit wird eine Aussage über die erwünschte Zahl der Radler am Gesamtverkehrsaufkommen getroffen. Laut AGFK-Richtlinien ist hier noch Potenzial vorhanden.

Weiterhin sollen nach Ansicht der Bewertungskommission die Kommunikation, das Marketing und die Zusammenarbeit mit Institutionen sowie größeren Betrieben wie zum Beispiel Faber-Castell oder dem Palm-Beach verbessert werden. Auch auf der Internetseite der Stadt ist das Thema Radverkehr ausführlicher darzustellen, lautet ein Vorschlag. An einigen Steiner Radwegen hat die Kommission festgestellt, könnte die Beschilderung verbessert werden, zusätzliche Radverkehrsstreifen sind ebenso wünschenswert.

Positiv erwähnt die Bewertungskommission, dass unter anderem der ADFC bereits gut in die Abstimmungen zum Radverkehr eingebunden ist. Flächendeckend kann Stein Tempo-30-Zonen außerhalb der Hauptstraßen aufweisen. Auch die einheitlich gestalteten städtischen Abstellanlagen für Fahrräder kamen gut an. Die sehr gute Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kommunen fällt ebenfalls positiv ins Gewicht. Vorstand der AGFK ist der Fürther Landrat Matthias Dießl, der als begeisterter Radfahrer bekannt ist.

In der jüngsten Bauausschuss-Sitzung erklärte Bauamtsleiter Wolfgang Schaffrien, dass das Thema Radverkehr nicht nur auf Radtouristen, sondern gerade auch auf Alltagsradler abgestimmt werden soll. Mit dem Rad könnten Pendler dem Stau entfliehen. Bürgermeister Kurt Krömer schlug vor, sich mit der Stadt Nürnberg zusammenzutun und einen Fahrradwegplan für die angrenzenden Kommunen zu entwickeln. Desweiteren sollen einzelne Großveranstaltungen den Radverkehr thematisieren.

Stein hat sich im August 2011 verpflichtet, die Aufnahmekriterien der AGFK zur Förderung der Nahmobilität umzusetzen. Voraussetzung für den Titel „Fahrradfreundliche Kommune“ ist die Bewertung durch die Arbeitsgemeinschaft. Diese Überprüfung hätte eigentlich bis Ende 2016 stattfinden müssen, Stein hat jedoch eine Fristverlängerung von zwei Jahren beantragt. Nun ist die Bewertung im Frühjahr 2018 vorgesehen. Bis dahin müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen sein. Mit der Erstellung eines Konzeptes zum Radverkehr soll ein renommiertes Büro beauftragt werden. Für den Haushalt 2017 sind zusätzliche Mittel für die Planungsleistungen als auch für die bessere Ausschilderung einzustellen.

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