Bitte um Regen: Roßtals Glocken läuten abends extralang

22.8.2018, 15:40 Uhr

Seit vergangenem Sonntag läutet die Abendgebetsglocke um 20 Uhr nicht mehr nur drei Minuten, wie sonst üblich. Eine geschlagene Viertelstunde ist die Glocke nun überall im romantischen Marktflecken zu hören, in dem die Dürre Gärten, Felder und auch Wälder in staubige Savannen verwandelt hat, wie Pfarrer Jörn Künne beobachtet. Aufgeschreckt vom vielfachen Sterben von Bäumen und Pflanzen durch die Dürre erinnerte sich der evangelische Ortspfarrer an die Aufgabe der Kirche, nahe bei den Menschen zu sein.

Ruf zum Gebet

Die Sorgen von Landwirten, Waldbesitzern und Hobbygärtnern galt es seiner Meinung nach ernst zu nehmen, und so rufen im Markt Roßtal die Glocken nicht nur zum kurzen Abendgebet, sondern eine Viertelstunde lang zum Gebet um Regen. "Auch wenn Glockenläuten direkt keinen Regen bringt, so werden die Roßtaler Bürger zum Gebet um den Regen gerufen und an den Klimawandel erinnert", sagt Künne.

Mesnerin Monika Bauer ist genauso wie ihr Chef jedenfalls entschlossen, solange täglich weiter zu läuten, bis ein sanfter Landregen die Feuchtigkeitsspeicher wieder auffüllt. Und sie meint, bereits einen Effekt des Läutens und des Gebets der Menschen ausgemacht zu haben, denn seit Sonntag hat es in Roßtal schon zweimal, wenn auch nicht ergiebig, so aber doch geregnet.

Und so läutet die Glocke weiterhin jeden Abend um 20 Uhr eine Viertelstunde und ruft die Bewohner der Frankenmarktes zum Gebet um Regen.

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