Blues-Malocher und Boogie-Woogie-Ladies auf der Freiheit

12.5.2015, 06:00 Uhr
Blues-Malocher und Boogie-Woogie-Ladies auf der Freiheit

© Hans-Joachim Winckler

Wie es im vergangenen Jahr war? Programmgestalter Thomas Schier von Vision Fürth kann die Frage nach dem beliebten Festival kurz und bündig beantworten: „Schön war’s.“ Die Langfassung ist etwas umfangreicher, kommt aber letztlich zum gleichen Schluss. Die 2015er Version soll bei so einer Vorlage selbstverständlich mithalten und wie ge-
wohnt vom Start weg überzeugen.

„Man sieht schon freitags an den Gesichtern der Zuhörer, dass die sich fragen: Wie können die sich denn noch steigern, wenn der Anfang schon so hochklassig ist?“ Die Antwort soll eine hochkarätige Gästeliste geben. Die Musiker reisen unter anderem aus den USA, den Niederlanden und Norwegen an.

Hochkarätiger Gast

Die Neuauflage hat zum siebten Mal die Sparda-Bank als Hauptsponsor. Für den stellvertretenden Vorstandschef Thomas Lang ist das eine Verbindung, die passt. Man beteiligte sich gerne – auch, weil das „Umsonst-und-draußen“-Konzept jedem die Teilnahme ermögliche.

Zu den Zugnummern des Festivals wird diesmal ein Mann aus Memphis, Tennessee, zählen. Alvin Youngblood Hart betritt am Samstag um 21.30 Uhr die Bühne und hat sich den Ruf erarbeitet, in seiner Generation einer der überzeugendsten Musiker des Country Blues zu sein. Der 52-Jährige wurde für seine CD-Aufnahmen mit Preisen ausgezeichnet und dürfte, so Thomas Schier, zudem einer der renommiertesten Künstler sein, die bis heute auf der Festivalbühne standen: „Für ihn drehen wir dann die Regler ein bisschen mehr auf, das darf knallen.“

Dem Anspruch, eine vielfältige Geschmackspalette zu bespielen, wird der Samstag auch mit Danny Bryant gerecht, der sich für 19.30 Uhr angesagt hat. Dem britischen Gitarristen, der erst vor kurzem in der Kofferfabrik gastierte, wird attestiert, er habe „das traditionelle Arbeiter-Attribut des fleißigen Malochers“. Wie das klingt? Muss man einfach hören. Vor Bryant sind am zweiten Festivaltag bereits Oliver Schott’s Golden Gospel Choir aktiv, die Cajun Roosters, die Troubleshooters und die erwiesenermaßen unverzichtbare New Orleans Rhythm Brass Band.

Den Einstieg ins Festivalgefühl auf der Freiheit ermöglichen am Freitag Hillbilly Moon Explosion. Die Combo verspricht nicht weniger, als dass sie „stilsicher die hüftschwingenden Geister der 1950er Jahre“ wiederbelebt. Wem das noch nicht genug ist, der darf sich darauf freuen, vier Musiker zu erleben, die nicht nur das „Honkytonk-Piano klimpern“ lassen, sondern wissen, wie man „einen Cadillac durch die Songs fahren lässt“. Diesem unerhörten Sound-Erlebnis schließt sich am Freitag Big John Bates an, der – laut Ankündigung – „Southern-Gothic-Death-Cult auf Rustic-Punk und Americana Noir“ prallen lässt. Alles klar?

Mit einer hundertprozentigen Erfüllung der Frauenquote kann der Sonntag aufwarten. „Das war aber nicht geplant, das hat sich so entwickelt“, gibt Schier zu. Aus den Niederlanden reist die Pianistin Anke Angel nach Fürth und stimmt ab 14 Uhr mit Boogie Woogie auf die Kolleginnen ein.

Arbeit mit Tarantino

Patricia Vonne aus Texas folgt um 16 Uhr. Die Sängerin, die als Komponistin zum Beispiel die Musik zu Quentin Tarantinos „Hellride“ schrieb, trat erst im vergangenen Jahr wieder bei ihrem Bruder, dem Regisseur Robert Rodriguez („From Dusk till Dawn“) als Schauspielerin auf („Sin City“). Hierzulande agierte sie unter anderem im Video zu „Don’t Gimme That“ von Boss Hoss.

Blues-Malocher und Boogie-Woogie-Ladies auf der Freiheit

© Foto: PR

Weiter geht es am Sonntag mit der Gitarristin Christina Skjolberg (18 Uhr) aus Norwegen, die nicht zufällig den Namen von Jimi Hendrix auf ihre Schulter tätowiert hat. Zum Abschluss (20 Uhr) hält dann der Blues Caravan auf der Freiheit an, aus dem die Italienerin Eliana Cargnelutti und die beiden Amerikanerinnen Sadie Johnson und Heather Crosse klettern. Für alle, deren Musik-Lust noch nicht gestillt ist, wenn der letzte Ton auf der Freiheit verklingt, geht es am Freitag und am Samstag bei der Aftershow-Party auf der Babylon-Kellerbühne ab 23 Uhr weiter. Um den guten Ton bemühen sich hier bewährte Lokalmatadoren: The Rockin’ Lafayettes und Deine Mutter sind fürs Finale zuständig.

www.new-orleans-festival.de

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