Blühende Eckchen

24.8.2016, 06:00 Uhr
Blühende Eckchen

© Foto: Armin Leberzammer

Dass ihr alles, was grünt und blüht, besonders am Herzen liegt, wird schnell deutlich, wenn Johanna Lippke auf ihre Lieblingsblumen zu sprechen kommt. Die bläuliche Aster x frikartii, das „Wunder von Stäfa“ etwa: „Die gibt’s beim Händler oft schon gar nicht mehr.“ Oder die Kugeldistel, die sie eigens über den Großhandel bezieht.

Und sie möchte diese Schätze mit anderen teilen, deshalb engagiert sie sich seit Anfang an bei der Verschönerung von Cadolzburg. Möglichst viele sollen es ihr gleichtun, wünscht sich Johanna Lippke.

20 Grünflächen zu betreuen

Von den anfangs gut 15 Helfern ist ein harter Kern von elf übrig geblieben. Manchem war die Arbeit aufgrund des Alters zu anstrengend, andere mussten aus beruflichen Gründen kürzer treten. Die aktuell 20 Grünflächen – vom Sauwasen über das Maulaffeneck bis zum Rathaus und der Kaiserlinde — weiter wie bisher zu betreuen, werde daher immer schwieriger. Dabei mache das öffentliche Gärtnern großen Spaß. „Niemand muss zu einem bestimmten Termin kommen, die Teilnahme steht jedem völlig frei“, erklärt sie, „aber in zwei, drei Stunden kann man viel bewegen.“

Unterstützung findet Lippke, die für ihren öffentlich wirkenden grünen Daumen (stellvertretend für das ganze Team) mit der Bürgermedaille in Gold ausgezeichnet wurde, im Rathaus und im Bauhof. „Ohne die Ehrenamtlichen würde es in Cadolzburg nicht mehr so schön blühen“, betont Bürgermeister Bernd Obst.

Eine aufwändige Pflege, wie sie hier geleistet werde, könne vom Bauhof schlicht nicht erbracht werden. Dafür stehen dessen Mitarbeiter bei der Anlage von Beeten mit Tatkraft und, wenn nötig, mit schwerem Gerät zur Seite. „Der Obst- und Gartenbauverein berät die Helfer bei der Erstanlage, die groben Vorarbeiten übernimmt der Bauhof“, erläutert Johanna Lippke.

Dabei könne jeder seine Vorstellungen einbringen. „Wir wollen ja gerade, dass die Beete unterschiedlich aussehen“, so Lippke. Kosten für die Pflanzen fallen für die freiwilligen Helfer selbstverständlich keine an.

Zu tun gebe es noch genügend. Alleine im Wohngebiet am Gierersberg würden sich viele Baumscheiben hervorragend zur Anlage von Blumenbeeten eignen. Doch nicht selten seien Anwohner nicht einmal bereit, die Bäume vor der eigenen Haustür im Sommer zu gießen.

Eine Haltung, die die Mitglieder des Verschönerungsteams nicht nachvollziehen können. „Die Gemeinde, das sind doch wir. Wenn jeder nur ein paar Stunden im Jahr opfert und eine Kleinigkeit übernimmt, kann man viel erreichen. Wir haben es selbst in der Hand“, rührte eine der Bürgergärtnerinnen die Werbetrommel.

Bitte melden

Wer sich daran beteiligen möchte oder Informationen zu Baumpatenschaften (die auch unabhängig vom OGV und in Eigenregie übernommen werden können) sucht, kann sich an das Vorzimmer des Bürgermeisters unter Telefon (0 91 03) 5 09 36 melden oder sich direkt an Johanna Lippke unter der Nummer (0 91 03) 82 06 wenden.

Auch über die Kugeldistel und das „Wunder von Stäfa“ weiß die Hobby-Gärtnerin dann bestimmt einiges zu erzählen.

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