BN kontra Rathauschef

14.4.2010, 00:00 Uhr

Wie mehrfach berichtet, bekämpft der BN die Pläne von Auto Graf, eine Wiese an der Schwabacher Straße in einen befestigten Abstellplatz für reparierte Lkw und die Fahrzeuge von Mitarbeitern umzuwandeln. Der Grund für den Widerstand: Die Wiese liegt innerhalb des Wasserschutzgebiets. Anders ist jedoch die Position der Stadt. Nach den Worten des Rathauschefs sind die Grenzen des Wasserschutzgebiets viel zu weitläufig gezogen, Gutachten hätten keine Gefahr für das Trinkwasser ergeben.

Bei der Einweihung des neuen Lkw-Zentrums von Auto Graf hatte Jung unlängst sein Bedauern ausgedrückt, dass die Firma wegen ihrer geplanten Erweiterung »derartigen Anfeindungen» ausgesetzt sei. Eine Formulierung, die den BN »zutiefst empört». Mehr noch: »Das ist eine schwere Entgleisung», so Reinhard Scheuerlein, Chef des Fürther BN.

Von »Anfeindungen» könne keine Rede sein. Der BN habe niemals Vorwürfe gegenüber der Firma Graf erhoben. »Ansprechpartner» waren immer Stadtverwaltung und Stadtrat, die für eine »umweltgerechte Planung» verantwortlich seien. Argumente seien stets in sachlicher Form vorgebracht worden. Der BN wende sich zudem nicht grundsätzlich gegen Auto Graf, sondern halte lediglich den Standort der Betriebserweiterung für »nicht vereinbar mit rechtlichen Vorgaben».

Rathauschef Jung kann die Empörung der Naturschützer nicht verstehen. »Das waren schon massive Vorwürfe gegen Graf, schließlich hieß es, die Firma gefährde das Trinkwasser», sagt er. Jung zufolge tue der BN so, als ginge es um ein Projekt der Stadtverwaltung und nicht eines Unternehmens. Aber: »Jeder der das Projekt kritisiert, kritisiert auch den, der es umsetzt», so Jung, und weiter: »Ich kann doch nicht sagen, ich lehne das Lkw-Zentrum von Graf ab und gleichzeitig behaupten, man würde keine Vorwürfe gegenüber Graf erheben.»