Böller verletzen SpVgg-Ordner

FÜRTH - Während des Heimspiels der SpVgg Greuther Fürth gegen Dynamo Dresden ist ein Ordner verletzt worden. Der Mann musste wegen eines sogenannten Knalltraumas im Fürther Klinikum behandelt werden.

Nachdem die Mannschaft der Gäste Mitte der zweiten Halbzeit die zweite Rote Karte erhalten hatte, wurden aus deren Fanblock heraus nacheinander zwei extrem laute Böller gezündet. Der Ordner muss unmittelbar vor dem Bereich der Dresdner auf der Südtribüne gestanden haben.

Die Fürther Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach Aussage von Polizeisprecher Robert Schmidt könnten die bei solchen Einsätzen inzwischen obligatorischen Videoaufnahmen der Sicherheitskräfte Hinweise auf den oder die Täter geben. Diese Aufnahmen müssten aber erst noch ausgewertet werden.

Gemessen an dem schlechten Ruf, der dem harten Kern der Dynamo-Fans vorauseilt, verlief der Samstagnachmittag laut Einsatzleiter Roland Gradl relativ ruhig. Außer besagter Körperverletzung registrierte die Polizei noch kleinere Sachbeschädigungen in den Stadtbussen, mit denen die Sachsen vom Stadion zurück zum Hauptbahnhof transportiert wurden. Schlägereien mit Anhängern der SpVgg blieben offenbar völlig aus. Die meisten der rund 2500 mitgereisten Dresdner präsentierten sich nicht weniger friedfertig als ihre Gastgeber.

Üppiges Strafenregister

Dennoch könnte dem Traditionsklub aus dem Osten der Ausflug nach Franken noch teuer zu stehen kommen. Jedenfalls dann, wenn ihm der Deutsche Fußball-Bund für die beiden Böller eine weitere Strafe aufbrummt. Medienberichten zufolge soll Dynamo-Vermarkter Sportfive aus der Geschäftsbeziehung mit den Schwarz-Gelben aussteigen können, sobald die Summe der Strafen für solche und ähnliche Vergehen 150000 Euro erreicht hat. Im vergangenen Jahr musste Dynamo bereits 51000 Euro an den DFB überweisen.