Nach der Bomben-Entschärfung: Fürther wieder zuhause

1.6.2011, 13:22 Uhr
Nach der Bomben-Entschärfung: Fürther wieder zuhause

© Thomas Scherer

Die umliegenden Straßen, darunter die Hauptverkehrsroute Würzburger Straße, waren seit 18.30 Uhr gesperrt. U-Bahnen fuhren zwar, hielten jedoch nicht an der Station Klinikum. Die Busse der Linien 171, 172 und 175 wurden umgeleitet.

Am frühen Nachmittag war ein Bagger nahe dem Haltepunkt Klinikum/Unterfarrnbach auf das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Wie Sprengmeister Karl-Heinz Wolfram vom Sprengkommando Nürnberg schnell feststellte, war die Bombe des Typs GP 1000 noch scharf.  Wolfram ordnete an, dass alle Menschen in einem Radius von 300 Metern um die Fundstelle ihre Aufenthaltsorte verlassen mussten, bis der Zünder entschärft war.

Vor allem die seit 18 Uhr laufende Räumung des Grete-Schickedanz-Altenheims an der Kreuzung von Würzburger Straße und Friedrich-Ebert-Straße wurde dabei „zu einer Herausforderung“, wie Feuerwehrchef Christian Gußner den Fürther Nachrichten vor Ort sagte.

Für die pflegebedürftigen und teilweise bettlägerigen alten Menschen mussten auf die Schnelle Ausweichplätze in einem Oberasbacher BRK-Heim und im nahen Klinikum gefunden werden. Richard Linz, beim Roten Kreuz für die Organisation zuständig, war damit beschäftigt, im Eiltempo die Kapazitäten auszuloten und Fahrzeuge für den Transport zur Verfügung zu stellen.

Nach der Bomben-Entschärfung: Fürther wieder zuhause

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Doch auch für die zahlreichen Bewohner der umliegenden Siedlungen, die ihre Häuser und Wohnungen räumen mussten, hatten die Helfer vorübergehende Unterkünfte zu beschaffen. Wer keinen Unterschlupf bei Verwandten oder Bekannten fand, dem bot die Stadt Quartier in der Grundschule Friedrich-Ebert-Straße, der Gustav-Schickedanz-Hauptschule, der Soldnerschule oder der Stadthalle an. Zusammengenommen eine logistische Herkulesaufgabe, die 500 Männer und Frauen von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz, Polizei und Vertreter der Kommune stundenlang an diesem Abend in Atem hielt.

Einen weiteren Bericht lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Fürther Nachrichten.