Schilder weisen den Weg

Burgenstraße im Landkreis Fürth erwartet die Touristen

Harald Ehm

Fürther Nachrichten

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16.7.2016, 09:00 Uhr
Burgenstraße im Landkreis Fürth erwartet die Touristen

© FN-Archiv

Auf der Internetseite des Vereins „Die Burgenstraße“ werden die drei neuen Mitglieder bereits kräftig beworben. So sind Cadolzburg, Stein und Langenzenn etwa Stationen des Tour-Vorschlags Nummer vier, der über 160 Kilometer von Rothenburg ob der Tauber nicht nur durch die drei Landkreiskommunen, sondern auch über Colmberg, Lichtenau und Abenberg bis nach Nürnberg führt und den Liebhabern historischer Bauwerke neun Burgen und Schlösser präsentiert.

Ein Zeichen setzen

Nicht zu vergessen das Kloster von Langenzenn, das so gesehen eine Sonderrolle einnimmt. „Wir haben keine Burg und kein Schloss“, sagt Sabine Welp, bei der Stadt unter anderem für das Thema Burgenstraße zuständig. „Aber wir haben viel zu bieten, und deshalb war es uns wichtig, ein Zeichen zu setzen.“ Und zwar mit einem eigenen Fest.

Die Zennstadt will insbesondere mit ihrem kulturellen Angebot wuchern: Die Hans-Sachs-Spielgruppe und die Klosterhofspieler sollen die Besucher des Burgenstraßenfestes begeistern. Einen Eindruck verschaffte sich die rund 70-köpfige Gästeschar, bestehend aus Mitgliedern des Vereins Burgenstraße, Vertretern aus Politik, Tourismus und Gastronomie, unter anderem beim Theaterstück „Der Geisterbräu“ im Kulturhof.

Laut Aussagen von Sabine Welp, selbst Mitglied bei den Hans-Sachsern, sieht sich Langenzenn schon gut aufgestellt im Werben um die Kurzzeit-Touristen, die gerne auch eine Nacht in Langenzenn bleiben dürfen. So wartet im Ortsteil Horbach ein Hotel auf Gäste, wer mit dem Wohnmobil anreist, findet am Eichensee Quartier. In der Stadt erwarten die Besucher nicht nur Stadtkirche und Kloster. Wer will, kann eine individuelle Stadtführung buchen, gestemmt wird das ehrenamtlich von den Mitgliedern des Heimatvereins. Ob die Historie Langenzenns allgemein, nur das Kapitel Altstadt oder die Geschichte der Siebener – vieles ist möglich. Allerdings müssen sich die Interessenten vorher anmelden, sagt Sabine Welp und zwar unter stadtfuehrung@langenzenn.de.

In Stein ist das Faber-Castell’sche Schloss das Vorzeigeobjekt, das allerdings bisher nur einmal im Monat für Besucher öffnet. Aber: Im Zuge der geplanten Faber-Castell’schen Erlebniswelt soll sich auch bezüglich des Schlosses etwas tun. Bürgermeister Kurt Krömer will zudem bei der Unternehmerfamilie vorfühlen, ob etwa eines jener Schilder, wie sie nun an der Langenzenner Stadtkirche hängen, auch bei Faber, beispielsweise am Werkseingang, montiert werden könnte.

Nachholbedarf hat die Stadt noch in Sachen Wohnmobilstellplatz. Bisher existiert ein Areal am Palm Beach, das aber nur für die Gäste des Freizeitbades. Laut Bürgermeister steht das Thema im Fokus, da diese Art des Tourismus’ ein aufstrebender Markt sei. Ein gewisser Besucher-Schub dürfte sich allerdings erst im Laufe des nächsten Jahres einstellen, wenn neben der Präsenz im Internet auch auf anderen Kanälen, wie etwa mit Broschüren, entsprechend für das neue Trio geworben wird.

Dann kann auch Cadolzburg zwei spezielle Asse aus dem Ärmel ziehen. Das Historische Museum der Marktgemeinde öffnet noch heuer, das Burg-Erlebnismuseum in der Hohenzollernveste im Juni 2017. „Prädestiniert“ sei man damit, zur Burgenstraße zu gehören, sagt Bürgermeister Bernd Obst und spricht weiter von einem „tollen Renommee“ und einer hochwertigen Vermarktung etwa bei den Broschüren. Touristen, die mit dem Wohnmobil anreisen, finden am Höhbuck zwei Versorgungsstationen, mit dem jüngst eröffneten „Sporcher Nest“ bietet ein Betrieb im Ortszentrum Übernachtungsmöglichkeiten.

Stimmiges Konzept

Eventuell tut sich in Sachen Gastronomie noch etwas, wenn die beiden Museen erst einmal am Start sind. Bis dahin ist auch das Thema Schilder an der Veste, die auf die Burgenstraße hinweisen, zurückgestellt. Darauf hat man sich in Gesprächen mit der Schlösser- und Seenverwaltung verständigt, sagt der Bürgermeister. Schließlich soll am Ende ein aufeinander abgestimmtes Konzept stehen.

Im Landkreis weisen demnächst auf jeden Fall die braunen Burgenstraßenschilder Besuchern die Route: von Fürth über Seukendorf und Langenzenn weiter über Keidenzell, Greimersdorf nach Cadolzburg, Ammerndorf, Wintersdorf, Anwanden und Großweismannsdorf nach Stein. 10 000 Euro lässt sich das der Landkreis laut Auskunft von Regionalmanagerin Joanna Bacik kosten. Über den Hohenzollernweg, der von Ansbach nach Nürnberg verlängert wird, können auch Radfahrer von Langenzenn nach Cadolzburg gelangen. Ab 2017 soll dabei dank moderner Technik via App und Handy Geschichte vor Ort erlebbar sein.

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