Cadolzburg: Experte begutachtet Münzen

4.3.2018, 10:00 Uhr
Cadolzburg: Experte begutachtet Münzen

© Foto: Peter Budig

Das Münzgeschenk des Patenonkels zur Taufe, die unverhoffte Beigabe bei einem Erbfall, eine Fundsache aus einer verstaubten Kiste am Speicher – viele Menschen ohne numismatische Kenntnisse besitzen ein paar historische Münzen. Jüngst nahm sich Roland Grüber eine Stunde Zeit für solche Fälle.

Das Ehepaar Hilburger aus Cadolzburg etwa, seit 60 Jahren sind die beiden verheiratet und haben ihre Schätze dabei: Darunter sind einige wirklich alte Münzen. Doch Grüber raubt schnell die heimliche Hoffnung, dass hier ein Vermögen schlummert: "Dieser Kreuzer von 1863 aus Bayern ist zwar alt, aber auch abgegriffen und nicht sehr gut erhalten. Ein Sammler wird nichts dafür geben", sagt er und schüttelt bedauernd den Kopf.

Ähnliches gilt für einen Habsburger Kreuzer, geprägt anno 1861. "Diese spanisch-holländische Münze von 1567 dagegen", die die Hilburgers aus einem kleinen Beutel ziehen, "ist vielleicht gut 100 Euro wert", schätzt Grüber. Er weiß das ziemlich genau, seit seiner Kindheit ist er vom "Fieber des Münzensammelns ergriffen" und hat sich umfangreiches Wissen angeeignet. Marianne Alt ist eine weitere typische Nichtsammlerin, die Münzen besitzt. Aus Langenzenn ist die sehr vitale Großmutter gekommen – und hat mehr Glück: "Das Zehn-Dollar-Stück von 1905" – Grüber dreht es hin und her – "ist 700 Euro wert", erklärt er.

Eine zweite, moderne Medaille kann für ihren reinen Goldwert veräußert werden, etwa 200 Euro müsste das beim Münzhändler ergeben.

"Österreichische Dukaten, die die Jahreszahl 1915 tragen", doziert Grüber, "sind immer Nachprägungen." Auch hier wird nur der Goldwert vergütet, aber auch der beträgt immerhin 110 Euro. Spannend ist dieses Münzbegutachtung in der Cadolzburg allemal – denn eine geheime Hoffnung auf einen großen Wurf hegen fast alle. Grüber wird am Sonntag noch ein weiteres Mal kostenlos schätzen: eine gute Gelegenheit, sich Sicherheit über den eigenen Münzschatz zu verschaffen.

Die Sonderausstellung ist im Erdgeschoss der Cadolzburg zu sehen und im Eintrittspreis enthalten. Am Sonntag, 4. März, steht Roland Grüber nochmals zur Begutachtung von Münzen zur Verfügung (Erkersaal, 14 bis 15 Uhr), die Besucher aus ihrer eigenen Sammlung mitbringen.

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