Cadolzburgs Einkaufstaxi braucht Hilfe

15.10.2017, 13:00 Uhr
Cadolzburgs Einkaufstaxi braucht Hilfe

© fn

Seit etwa zehn Jahren gibt es das Einkaufstaxi in Cadolzburg: Es unterstützt Bürgerinnen und Bürger aus Ortsteilen, die keine Einkaufsmöglichkeiten in Laufweite haben. Ein örtliches Taxiunternehmen befördert die Personen von der Wohnungstür zu Laden oder Bank. Bezahlt wird pro Strecke und Person ein Euro, also für Hin- und Rückfahrt zwei Euro. Den Restbetrag erstattet die Marktgemeinde dem Taxiunternehmen und erhält dafür Geld von Sponsoren.

Die Kosten beliefen sich bisher auf 160 bis 180 Euro im Monat. Jahrelang fungierte die Firma Lidl als Sponsor für das Taxi. Jetzt hat der Einzelhändler sein Engagement eingestellt. Per Anfrage im Gemeinderat rief Bernd Löschner (Die Grünen) nun dazu auf, das Einkaufstaxi zu erhalten. Mittelfristig ist die Finanzierung gesichert, konnte Bürgermeister Bernd Obst berichten. Auf seine Initiative hin habe der Vorstand der Sparkasse Fürth einen Betrag überwiesen, der einige Monate halten werde. Die Sparkasse betrachtet die Unterstützung als einmalige Angelegenheit und als Ausgleich für die Schließung der Filiale in Wachendorf.

Seitdem die Sparkassen-Filiale Anfang März 2016 geschlossen wurde, müssen Personen aus Wachendorf bis in den Cadolzburger Kernort kommen, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Gegen die Schließung hatte sich vor Ort letztlich vergeblicher Protest geäußert (die FN berichteten).

Schon seit längerer Zeit fehlen Einkaufsmöglichkeiten in einigen Ortsteilen Cadolzburgs, auch in größeren, etwa im Süden oder in Wachendorf. "Wir konnten hier keine Investoren finden", berichtet Bernd Obst auf Nachfrage. Stattdessen wollten die Investoren neue Gebäude lieber auf der grünen Wiese, an Ortsrändern und Hauptstraßen bauen. Egersdorf Nord wurde vor allem als Wohngebiet geplant, nicht als Ortszentrum wie in alten Planungen. Zum Ausgleich hatte die Marktgemeinde das Einkaufstaxi ins Leben gerufen, schon "weit vor Bürgerbussen in den Nachbarkommunen" oder der Idee von Mitfahrbänken, sagt Obst.

Das Angebot werde "mal besser, mal schlechter" angenommen. Regelmäßig müsse die Kommune für das Angebot werben. "Das Einkaufstaxi fährt noch" heißt es dann im Gemeindeblatt.

Alle, die das Einkaufstaxi benutzen, seien hellauf begeistert, sagt Bernd Obst. Bevor die aktuellen Sponsoringgelder ausgehen, will die Gemeinde sich daher nach Alternativen umsehen.

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