Carrera World: Mit Vollgas auf Schumis Spuren

11.4.2016, 21:00 Uhr
Carrera World: Mit Vollgas auf Schumis Spuren

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Jan ist erst vier Jahre alt, aber er hat den Bogen raus. Sein Polizeiauto rast mit Blaulicht über die schwarze Bahn, geht schnittig in die Kurven und kickt sogar den einen oder anderen Konkurrenten aus der Spur. „Gib Gas, Jan!“, ruft Mama Claudia Flory begeistert – und Jan gibt Gas. Seit Weihnachten hat er eine kleine Rennbahn zuhause, da war es schon fast ein Muss für die Familie, so schnell wie möglich die neue „Carrera World“ zu besuchen.

Fünf Rennbahnen, darunter ein richtig kapitales Exemplar, stehen bereit. Am Eröffnungstag waren sie bis auf eine halbe Stunde am Nachmittag alle durchgehend belegt. „Das hat unsere Erwartungen übertroffen, das war der Hammer“, sagt Xavier Tan, Eventmanager bei Carrera. Am Sonntagmittag dann geht es etwas gemächlicher zu, es könnte die Ruhe vor dem Sturm sein: In einer Stunde hat sich der erste Kindergeburtstag angekündigt: Qualifying und Rennen auf der großen Bahn, anschließend Siegerehrung.

Viele, die kommen, haben ein Faible für den Motorsport, so wie Formel-1-Fan Konstantin. Der Zwölfjährige steckt in einer Jacke des RedBull-Racing-Teams und steuert per kabellosem Handregler einen alten Martini-Porsche. „Das macht schon sehr viel Spaß“, sagt er und verrät sein Geheimnis: in den Steilkurven runter vom Gas! Mit seinem Vater will er die Carrera World, die erste Spielzeugwelt ihrer Art, nun öfter besuchen.

Dass sie ausgerechnet in Oberasbach steht, begründen die Macher mit der Nähe zur Nürnberger Spielzeugmesse und zum Norisring. Außerdem wolle man ein Stück weit zurück zu den Wurzeln: Carrera stammt ursprünglich aus Fürth, gefertigt wurde in der Waldstraße. Heute gehört die Marke einem österreichischem Familienunternehmen.

Lars Erben hatte als Kind eine Carrera-Bahn und lässt gerade seine Erinnerung aufleben. „Ich fang’ ja erst wieder an“, entschuldigt sich der 29-jährige Cadolzburger schmunzelnd, als sein Wagen aus der Bahn fliegt. Spaß hat er trotzdem. So wie Sven Brändlein und sein zehnjähriger Sohn Leon. Brändlein stammt aus der Region, hat aber in seiner neuen Heimat Ruhrgebiet davon erfahren, dass in Oberasbach die Carrera World eröffnet. Gemeinsam waren Vater und Sohn schon am Samstag in der Halle, jetzt kennen sie sich aus. Leon hat sich einen grünen Lamborghini ausgesucht. „Der ist zwar nicht der schnellste“, sagt er fachmännisch, „aber er hat eine tolle Haftung. Den haut’s nicht so schnell raus.“

Dass Carrera nicht nur auf Kinder und Jugendliche, sondern auch auf autobegeisterte Erwachsene abzielt, zeigen die großzügige Lounge sowie die Öffnungszeiten: unter der Woche bis 20 Uhr, samstags bis 22 Uhr. Bei der Eröffnungsfeier am Freitag drehte auch Ex-Rennfahrer Hans-Joachim Stuck ein paar Runden. „Das ist Sport, das ist Spiel, das macht Spaß“, sagte der DTM-Sieger von 1990 — und fügte hinzu: „auch wenn man schon ein bisschen älter ist.“

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