Chance auf umfassendes Sicherheitskonzept

18.3.2012, 10:00 Uhr
Chance auf umfassendes Sicherheitskonzept

© Nürnberg Luftbild/Hajo Dietz

Polizeichef Peter Messing hat sich den unteren Teil des Fürther Stadtplans mit seinen Leuten schon genau angeschaut. Ein Problem war rasch erkannt: „Das Gelände ist nicht viel größer als das im Ronhof. Für ein Stadion reicht es aus, für die Parkplätze dazu ist es knapp.“ Sollte die Arena, wie angedacht, teils im Boden versenkt werden, „wäre natürlich kein Platz für eine Tiefgarage“. Messing hofft, dass die Verantwortlichen bei der SpVgg „einen Plan haben, wo all die Autos hin sollen“. Überlegungen, bei Spielen eine von vier Fahrspuren der Schwabacher Straße zugunsten parkender Autos dichtzumachen, gebe es zwar. Nur: „Da muss man genau abwägen, was das für den fließenden Verkehr bedeutet.“

Eine effektive „Fan-Trennung“ zur Vorbeugung gegen Gewaltakte fände Messing im Stadtsüden leichter. Baut die Polizei im Ronhof mit Absperrgittern Laufgassen, wäre dort ein „fest umzäunter Raum“ für die Sonderbusse voller Gästefans denkbar. Überhaupt sieht Messing erstmals die Chance auf ein umfassendes Sicherheitskonzept: „Im Ronhof müssen wir oft improvisieren. Hier könnten wir mit dem Verein von vornherein festlegen, wo wir Überwachungskameras platzieren, wo Scheinwerfer...“

Die Frage, wie (un)kompliziert das neue Stadion mit öffentlichen Verkehrsmitteln angesteuert werden könnte, ist Thema auf der FN-Homepage. „Wenn die Bude voll sein soll, muss sie mit dem ÖPNV leicht und bequem erreichbar sein“, schreibt ein Leser. Doch wird bezweifelt, dass das der Fall ist: „Nach Weikershof fährt nur der 67er. Keine S-Bahn, keine R-Bahn und keine U-Bahn in der Nähe.“ Klaus Dieregsweiler, Chef des infra-Verkehrsbetriebs, winkt ab: „Das kriegen wir gebacken.“ Wie jetzt auch würde man Sonderbusse einsetzen, die die Fans „auf dem schnellsten Weg“ vom Fürther Hauptbahnhof zum Stadion und wieder zurückbringen. Trotz der Nähe zum Kanal: Dass der neue Ronhof auf dem Wasserweg zu erreichen sein könnte, verwirft Polizeichef Messing als bloßes Kopfkino. Eine Schiffsanlegestelle in Stadionhöhe? „Ausgeschlossen.“ Eine Kanalbrücke an der Höfener Spange? Immerhin wäre drüben Parkraum denkbar. „Ja, ich hab’ auch daran gedacht. Aber wer soll das bezahlen?“

Entspannen könnte sich das Parkplatzproblem, wenn die SpVgg mit der Tucher-Brauerei handelseinig wird. Die kann laut Geschäftsführer Fred Höfler neben dem Stadion in spe 22000 Quadratmeter unbebautes Land vermieten „Platz für rund Tausend Autos.“ Man habe „schon lose darüber gesprochen“. Tucher ist Sponsor der SpVgg, Höfler Kleeblattfan. Wenn er aus dem Büro schaut, sieht er im Geiste statt Erdhaufen und Tümpeln schon das Stadion vor sich. Er sagt, er würde alles tun, um dem Verein zu helfen.

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