Chaos-Öffnungszeiten: Samstags schrumpft die Fürther City

24.3.2015, 06:00 Uhr
Solchen Andrang wünscht man sich in der Innenstadt öfter - doch einheitlichere Öffnungszeiten wären dafür hilfreich.

© Wolfgang Händel Solchen Andrang wünscht man sich in der Innenstadt öfter - doch einheitlichere Öffnungszeiten wären dafür hilfreich.

Bisher halten Neugier und Kauflaune an: Auch am zweiten Wochenende mit Neuer Mitte und Hornschuch-Center hat es viele Menschen in die Innenstadt gezogen. "Es ist viel mehr los", sagt eine Verkäuferin, für die allerdings in diesem Moment, kurz nach 16 Uhr, schon Schluss ist. Pflichtbewusst schiebt sie die Ständer in den Laden, sperrt die Tür zu. Wie etliche ihrer Kollegen.

Eine halbe Stunde später wirkt die Fußgängerzone zwischen dem Dreiherrenbrunnen und Woolworth fast wie ausgestorben, die meisten Geschäfte sind geschlossen.

Am Samstag ist die Spanne der Schlusszeiten im Fürther Zentrum besonders groß: Viele kleinere Läden, auch rund um die Freiheit, schließen um 16 Uhr. Andere wie Fielmann und Bijou Brigitte machen um 18 Uhr zu, um 19 Uhr folgen H&M und (bisher) Wöhrl. Die Drogerie Müller hat bis 20 Uhr offen, wie jetzt auch die Geschäfte der Neue Mitte. Selbst im Hornschuch-Center gibt es keine einheitliche Regelung: Schuh Mücke macht samstags um 19 Uhr zu, das E-Center um 20 Uhr.

"Ein heikles Feld"

Die uneinheitlichen Öffnungszeiten gelten seit Jahren als eines der Probleme der Fürther City. Zählungen des Unternehmens „Standort und Kommune“, das im Auftrag der IHK die Kunden des Fürther Einzelhandels untersuchte, zeigten 2013: An Samstagen brach mittags der Kundenstrom ab. Die Analysten vermuteten: Kunden fahren dann lieber nach Nürnberg, weil sie sicher sein können, dass dort viele Läden geöffnet haben.

"Oft klingelt bei uns am Samstag nach 16 Uhr das Telefon, weil Leute wissen wollen, wie lange wir offen haben", erzählt Wöhrl-Geschäftsleiterin Katrin Feist. Ab April wird es bei Wöhrl dann heißen: 20 Uhr. In einem "Testlauf" will man sich an die Neue Mitte anpassen.

Fürths Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann weiß:  Ein "heikles Feld" ist  das Thema Öffnungszeiten, für kleine Läden sei es oft schwierig, die Zeiten auszudehnen. Sie hat Verständnis dafür, dass in der Altstadt manche montags noch Ruhetag haben: „Teilweise werden die von einer Person geführt.“

Hackbarth-Herrmann wünscht sich allerdings eine "Achse" vom Hornschuch-Center über die Neue Mitte bis zur Fußgängerzone, in der sich Kunden darauf verlassen können, dass die meisten Geschäfte auch samstags bis 19 oder wenigstens 18 Uhr geöffnet sind. Dafür werde sie sich einsetzen.

 

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