Das Gros illegaler Waffen ist abgegriffen

4.7.2018, 16:00 Uhr
Das Gros illegaler Waffen ist abgegriffen

© Archivfoto: Scherer

Bis 1. Juli hatten auch die Bürger vor Ort ein Jahr Zeit, Waffen, für die sie keine Besitzkarte hatten, straffrei abzugeben. Gerade einmal 35 Langwaffen, also Flinten und Gewehre, und 31 Kurzwaffen, unter die Revolver und Pistolen fallen, liefen im Zirndorfer Landratsamt unter der Regie von Ordnungsamtsleiter Frank Bauer zusammen.

Das Gros davon, so Bauer, seien "Rattengewehre" gewesen — Waffen vom Kaliber 22, die in den 1970er Jahren erlaubnisfrei erworben werden konnten, wovon bevorzugt Landwirte Gebrauch machten. Sie nutzten das Kleinkaliber, um auf dem Hof Ratten zu jagen.

Auf der sicheren Seite

Noch magerer sieht die Bilanz von Hans-Peter Kürzdörfer, Chef des Fürther Ordnungsamtes, aus: Nur ein Gewehr, fünf Revolver und zwei Pistolen, allesamt illegal, wurden in seiner Behörde abgegeben. Gemessen an der Amnestie von 2009 nach dem Amoklauf von Winneden sei das "fast nix": Damals haben sich Kürzdörfer zufolge die Fürther von fast 1000 Waffen getrennt. Weshalb er davon ausgeht, "dass wir bereits die Masse der illegalen Waffen zumindest der Bürger, die sie los werden wollen, abgegriffen haben". Was darüber hinaus, etwa bei Sammlern, die womöglich auch illegale Waffen horteten, schlummere, könne keiner abschätzen.

Doch auch, wer in Zukunft, etwa bei einer Wohnungsauflösung oder bei Umbauten im Haus auf die Waffe eines Vorfahren stoße, der jagdliche Ambitionen hatte oder nach dem Krieg eine Schusswaffe verschwinden ließ, muss nicht damit rechnen, gleich wegen unerlaubten Waffenbesitzes ins Visier polizeilicher Ermittlungen zu geraten, sagt Robert Sandmann vom Polizeipräsidium Nürnberg: Wer die Polizei anrufe, sei auf der sicheren Seite, "die kümmert sich dann darum".

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