Das Kunstquartier ist freigelegt

29.5.2006, 00:00 Uhr
Das Kunstquartier ist freigelegt

Für Promenade und Parkplatz zeichnet das Grünflächenamt verantwortlich. Bei der Stellplatzanlage handelt es sich um eine Premiere. Erstmals hatte sich die eigentlich für Grünanlagen zuständige Behörde im Parkplatzbau versucht. Entstanden sind 14 öffentliche Autostellplätze, mit Rasensteinen befestigt und mit zehn Bäumen bestückt.

Entlang der Bad- und Denglerstraße säumen neue Sträucher das Grundstück. Die mit 85 000 Euro angesetzten Baukosten konnten nach Angaben des stellvertretenden Amtsleiters, Ernst Bergmann, unterschritten werden. In dieser Woche soll der neue Parkplatz bauaufsichtlich abgenommen werden. Sobald das Gras der Rasensteine angewachsen ist, wird er zur Benutzung freigegeben.

Um die Nutzung des Geländes ist lange gerungen geworden. Langfristig sieht die städtische Planung hier den Bau einer dringend benötigten Turnhalle für die Innenstadtschulen vor. Weil dafür momentan jedoch kein Geld im Stadtsäckel ist und zudem der Neubau der MTV-Turnhalle Priorität hat, ist die Realisierung dieses Projekts in weite Ferne gerückt.

Zwischenzeitlich sollte auf dem Flussbadgelände ein Quartiersparkplatz für die Bewohner des Sanierungsgebiets westliche Innenstadt entstehen. Dagegen wehrten sich jedoch die Künstler, die seit Jahren die alte Baracke als Atelier nutzen. Ein Verein wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Baracke zu sanieren und das Kunstquartier in Eigenregie weiterzuführen. Mit Rücksicht darauf musste die Zahl der Stellplätze deutlich reduziert werden. Die Stadtspitze willigte schließlich ein und die Künstler machten sich ans Werk.

Seit Frühsommer letzten Jahres ist die Kunstbaracke mit neuem Leben erfüllt. Sieben Künstler haben Ateliers in der Baracke angemietet. Neben Kunstausstellungen sorgen Musikveranstaltungen und Kino für Zulauf. Jeden 1. Sonntag im Monat wird zudem ab zwölf Uhr eine Kindermalstunde angeboten. Wenn genug Interesse vorhanden ist, soll es jeden Sonntag Malaktionen geben.

Den Parkplatzbau neben ihrem Quartier verfolgten die Künstler nach Angaben ihrer Sprecherin Elke Feneteau zunächst mit Skepsis. Denn die Rodungen hatte ihr abgeschiedenes Idyll den Blicken geöffnet. Inzwischen sind sie jedoch von der neuen Situation angetan - vor allem, weil es mehr Licht gibt.

Auf ihrem Arbeitsplan stehen noch die Fortsetzung der Dachsanierung sowie das Streichen der Fenster und Fensterläden. Auch im Inneren sind noch nicht alle Anstriche erledigt. Helfer bei den Renovierungsarbeiten sind gerne gesehen. Interessenten können sich mit Elke Feneteau unter der Telefonnummer (09 11) 9 76 10 97 in Verbindung setzen.