Deine Welt sind die Berge

1.4.2015, 09:20 Uhr

Ein Teil der Gemeinde feiert Auferstehung, die andere Hälfte aber beklagt den Weltuntergang. Die Anderen, das sind die Greinbeutel von der Generation 30+, denn Ungeheuerliches tut sich im ZDF: „Heidi“ kehrt zurück, die Alphorn-Saga aus der guten, harten Zeit.

1977 ging das alles los, damals. So lang war der Krieg ja noch nicht vorbei, wir hatten nichts, gar nichts; nur drei Fernsehprogramme, eine vergammelte Tüte Fischlis und kein Smartphone. Dann kam diese Zeichentrickserie, und das war mal ein bisserl Freude. Jetzt kommt „Heidi“ wieder, aber im Gewand des 21. Jahrhunderts, nämlich in 3D-Optik und zeitgemäß aufgehübscht. Im Internet, wo der Trailer zur neuen Serie kursiert, brechen bereits die ersten 45-Jährigen zusammen. Das sei nicht mehr ihre „Heidi“, sagen Zeitgenossen, die viermal im Jahr zum nächstbesseren Handymodell wechseln. Vorbei sei die Jugend, die Erinnerung, alles.

Sogar Gitti und Erika recken aus der Gruft des Vergessens ihre Runzelfäuste; die Damen sangen einst das Titellied, nun singt es Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier. Unter uns, er singt es sehr schön. Gittis und Erikas Laune („Heidi hat ihre Seele verloren“) aber gleicht der von SpVgg-Fans, denen man mitgeteilt hat, dass die Kleeblatt-Hymne ab sofort von Howard Carpendale dargeboten wird. Ostern 2015? Vergiss es. Holadiooooo!

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