Demonstration für Erhalt des Stadelner Hallenbades

FÜRTH - 4179 Unterschriften haben Stadelner in nur fünf Wochen für den Erhalt ihres sanierungsbedürftigen Hallenbades gesammelt. Damit können sie kurz vor der Entscheidung über die Zukunft der Fürther Wasserlandschaft in den Etatberatungen am kommenden Dienstag bei der Stadtspitze punkten.

Sowohl Oberbürgermeister Thomas Jung als auch Sportbürgermeister Markus Braun geben der rund 4,6 Millionen Euro teuren Sanierung in Stadeln aus Gründen der Bürgernähe den Vorzug gegenüber einem alternativen Hallenbadanbau am Scherbsgraben. Der wäre zwar nicht teuer und im laufenden Betrieb sogar etwas günstiger, doch entscheidend für Braun ist die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im Stadtnorden.

„Wir wollen das Geld dort einsetzen, wo es den Menschen im Alltag am meisten nutzt“, pflichtet ihm Jung bei. Wenn der Stadtrat zustimmt, könne die Sanierung im nächsten Sommer in Angriff genommen werde. Jung rechnet mit einer Bauzeit von einem dreiviertel bis einem Jahr.

Um die Kosten in Grenzen zu halten, soll in Stadeln nur eine sogenannte Funktionalsanierung durchgeführt werden. Dabei wird lediglich die alte Badtechnik erneuert, nicht aber das 40 Jahre alte Gebäude aufgepeppt. „Wir brauchen keinen Schnickschnack“, sagt eine Mutter, die zur Unterschriftenübergabe gekommen ist. Für Robert Singer, der an der benachbarten Grundschule unterrichtet, ist das Bad ein Segen. Die kurzen Wege ermöglichen einen optimalen Schwimmunterricht. Von den rund 40 000 Badegästen im Jahr sind etwa die Hälfte Jugendliche. Aber auch bei Senioren ist das Bad sehr beliebt.

Als Alternative zur Sanierung steht ein Ergänzungsbau am Scherbsgrabenbad zur Debatte. Dieser könnte vorrangig dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen, wodurch das alte Hallenbad am Scherbsgraben mehr Kapazitäten für den allgemeinen Schwimmbetrieb frei hätte.

Die Fürther Grünen sprechen sich aus Kostengründen für den Neubau aus. Eingehend hat sich auch das Forum Fürther Sport mit der Problematik befasst. Wie Braun erläutert, sprachen sich schließlich über 90 Prozent der Vereinsvertreter für eine Sanierung in Stadeln aus. Das Hallenbad ist kurz vor der Eingemeindung Stadelns nach Fürth errichtet worden. Quasi als Abschiedsgeschenk vor dem Verlust der Selbstständigkeit.