Der Behördenumzug kommt in Schwung

31.3.2010, 00:00 Uhr
Der Behördenumzug kommt in Schwung

© Thomas Scherer

Damit kommt der nach Herrmanns Worten bisher größte Behördenumzug im Freistaat in Schwung, der die Region nach der Quelle-Pleite stärken soll. 7000 der insgesamt 20000 Quadratmeter in der Versandhaus-Immobilie an der Nürnberger Straße wird das derzeit noch in München beheimatete Landesamt bereits ab dem 1. Juni nutzen. Dann ziehen zunächst 240 Mitarbeiter ein, die vorübergehend für die Abwicklung des so genannten Zensus im Jahr 2011 eingestellt werden. Dabei wird europaweit ermittelt, wie viele Menschen in einem Land oder in einer Stadt leben, wie sie wohnen und arbeiten.

Der endgültige Umzug von rund 500 Beschäftigten des Statistikbereichs, der Zentralabteilung sowie der Amtsleitung wird laut Herrmann ab Anfang 2013 in Angriff genommen. Ob dann weiterhin das Verwaltungsgebäude des insolventen Versandhauses genutzt wird, ließ der Minister offen. Nach Informationen unserer Zeitung gilt das behördenintern jedoch als unwahrscheinlich, eher komme ein weniger umbauträchtiges Domizil oder ein von Herrmann ebenfalls in Betracht gezogener Neubau in Frage. Die Entscheidung darüber soll das bayerische Kabinett noch in diesem Jahr treffen.

Zügige Umsetzung

Wie lange es dauern wird, bis sämtliche 500 Stellen nach Fürth verlagert sind, darüber wollte der Innenminister »nicht spekulieren«. Den vom Personalrat des Landesamtes genannten Zeitraum von zehn Jahren, deutete Herrmann an, halte er aber für zu großzügig bemessen. Das Projekt werde »zügig in die Tat umgesetzt«.

Erneut versicherte er den Beschäftigten, dass die Verlagerung »sehr sorgsam und sozialverträglich« abgewickelt werde. »Es wird niemand zum Umzug gezwungen«, so Herrmann. Wer nicht nach Mittelfranken übersiedeln wolle, bekomme in einer der zahlreichen Staatsbehörden in München »einen adäquaten Arbeitsplatz«.

Erfahrungen aus anderen Umzügen von Ämtern hätten gezeigt, dass in der Regel rund 20 Prozent der Belegschaft zum Wechsel bereit sind. Für Fürth habe dies den Vorteil, dass mehr neue Stellen entstehen können. Nach dem Verlust von rund 1800 Arbeitsplätzen bei Quelle wäre das ganz im Sinn von Stadt und Freistaat.