Der Würger von Montana

Einer Umfrage der Schlager-Zeitschrift Playboy zufolge ist Helene Fischer aktuell der schärfste Zahn weit und breit, trotzdem möchte RTL („Mein RTL“) 2017 doch lieber eine neue Hitler-Serie zeigen, ein millionenschweres Riesending über den ekelhaftesten Zahn.

Wird sicher fein, so ein Wolfsschanzen-Monolog mit 27 Werbeunterbrechungen.

Um beim Thema „Würgereflex“ zu bleiben: Chase Dellwo hat sich im letzten Moment einer schlimmen Attacke erwehren können. Und das nur, weil ihm rechtzeitig einfiel, was ihm einst die Großmutter riet. Der 26-Jährige war im US-Staat Montana auf der Elchjagd, als er auf einen Grizzly stieß. Der machte gleich mal, was man so macht als Grizzly, wenn man einem Elchjäger gegenübersteht. Erst biss er Mister Dellwo ins Bein, dann wirbelte er ihn durch die Luft. Eine Kärwa-Fahrt auf der 120-km/h-Schleuder „Fear“ ist ein Stricknachmittag dagegen. Doch just beim Herumwirbeln erinnerte sich Dellwo an einen Artikel, den ihm die Oma mal gegeben hatte; darin hieß es, große Tiere hätten schlechte Würgereflexe.

Und so rammte er dem XL-Bär den rechten Arm in den Schlund, das half. Zeitungslektüre lohnt sich halt, und jetzt weiß auch jeder FN-Leser, was im Bärenfall zu tun ist. Armlos durch die Nacht ist Dellwo jedenfalls auch in Zukunft nicht unterwegs. Doch sein Kampf ist allemal RTL-Stoff.