Der Zensus: eine Schweinerei

30.8.2015, 21:29 Uhr

Auch wenn es bei 31 Grad im Schatten nicht gerade leicht fällt: Es gilt zur Kenntnis zu nehmen, dass ab sofort der Countdown für Weihnachten läuft. Es gibt kein zurück mehr. Den letzten beißen die Schweine.

Eingebrockt hat es uns Caesars Erbe, Augustus, der – so berichtet es der Evangelist Lukas – ein globales Volkszählungsevent veranstaltete hatte, das auch Judäa nicht ungeschoren davonkommen ließ. Ohne dieses schon lange vor Google virulente Interesse der Machthaber an persönlichen Daten, wäre uns das ganze Weihnachtsspektakel in dieser Ausprägung wohl erspart geblieben.

Gleich hinter Augustus und seinem greisen Handlanger Herodes rangiert in der Bedeutungsskala aus Fürther Perspektive der Statthalter des heiligen Landes Bavaria. Horst Seehofer hat die Kleeblattstadt schließlich das Landesamt für Statistik zu verdanken. Als Quelle-Ersatz führt diese schillernde Institution das Werk des Augustus fort. Natürlich in perfektionierter Form.

Biblisches Format erreichen die Erhebungen trotz intensivster Anstrengungen bislang jedoch nicht. Zuletzt vermeldete das Amt die Ergebnisse der bayerischen Viehzählung: Mehr Schweine, weniger Halter. Die frohe Botschaft: für Moslems und Vegetarier eine Schweinerei.

 

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